Am 8., 9. und 11. Mai laden die Initiative gegen die Diskriminierung von Roma, das linXXnet und die AG Antifa zu verschiedenen Veranstaltungen ein, die sich mit der Befreiung vom Nationalsozialismus, (ausbleibenden) Konsequenzen und Schwierigkeiten einer angemessenen Erinnerungskultur befassen. Und: gefeiert werden soll auch..
* 08. Mai 2012 – Kundgebung – Antiziganismus bekämpfen!
16:00 Uhr, Kleiner Willy-Brandt-Platz (Vor dem Hauptbahnhof)
Die Initiative gegen die Diskriminierung von Roma ruft am 8. Mai 2012 zu einer Kundgebung auf. Im Mittelpunkt steht die Erinnerung an den nationalsozialistischen Terror gegen Sinti und Roma und die Situation dieser Minderheit in der Gegenwart zu thematisieren. Gegen 17 Uhr wechselt die Kundgebung ihren Ort und wir am Denkmal für die Deportierten im Hauptbahnhof beendet.
>>> Aufruf
* 08. Mai 2012 – Party – Befreiung feiern!
>>> Check out for Flyers!
* 09.05.2012, 20:00 Uhr, linXXnet, Bornaische Str. 3d
Veranstaltung – After-War: Tag des Sieges?: Antagonistische Geschichtsmythen im postsowjetischen Kontext
Der Streit um die Verlegung des sowjetischen Denkmals der Befreier Talllinns aus dem Stadtzentrum an den Stadtrand der estländischen Hauptstadt hat auch in linken Kreisen in Deutschland eine gewisse Aufmerksameit gefunden. Am Beispiel des Projektes „After-War“ der Künstlerin Kristina Norman werden die unterschiedlichen Perspektiven vorgestellt, die es in dem EU-Land über den 2.Weltkrieg gibt. Der Umgang mit Narrativen polarisiert sich im vermeintlichen Gegensatz von „Befreiung von Faschismus“ und „sowjetischer Okkupation“. Gleichzeitig spiegeln sich in dem Streit um Geschichte sozioökonomische Konflikte der postsowjetischen Gesellschaft Estlands wider.
Die Veranstaltung mit Airi Triisberg (Tallinn, Leipzig) versucht eine kritische Annäherung aus linker Sicht.
* 11.05.2012, 19:00 Uhr, linXXnet, Bornaische Str. 3d
Veranstaltung – After-War: Tag des Sieges? Desertion und Männlichkeit
Deserteure sind „Feiglinge“ „Drückeberger“ und „Weiber“. Deserteure sind Helden im antifaschistischen Kampf. Diese Bilder derjenigen, die sich dem Krieg entzogen, herrschten – je nach Sichtweise – uneingeschränkt bis in die 1980er Jahre vor. Ralf Buchterkirchen geht, ausgehend von Männlichkeitsbildern und der Militärjustiz als willfähriger Repressionsstruktur der Nazis, der Frage nach, wie und warum Soldaten des Zweiten Weltkrieges den Gehorsam verweigerten und wie sie selbst mit diesen ihnen zugewiesenen Stereotypen umgingen. Hinterfragt wird vor diesem Hintergrund auch, die nicht erfolgte Rehabilitation direkt nach Kriegsende. Dabei wird deutlich, wie Männlichkeitsforschung neue Ansätze liefern kann, Desertion als individuelle Entscheidung vor dem Hintergrund von Repression zu verstehen und damit auch Deserteuren und den ihnen Helfenden angemessen zu gedenken.
Ralf Buchterkirchen ist aktiv in der Initiative für ein Deserteursdenkmal Hannover (www.deserteure-hannover.de) und hat vor kurzem dazu ein Buch veröffentlicht: „… und wenn sie mich an die Wand stellen“: Desertion, Wehrkraftzersetzung und „Kriegsverrat“ von Soldaten in und aus Hannover 1933-1945, Edition Region & Geschichte, ISBN 3930726165