Rückblick auf das Ergebnis von #obmle2020

Am Sonntag, 1. März 2020 wurde in Leipzig im zweiten Anlauf Burkhard Jung (SPD) nur knapp im Amt des Oberbürgermeisters bestätigt. Im ersten Wahlgang hatte Sebastian Gemkow (CDU) die meisten Stimmen bekommen, woraufhin die Kandidatinnen der Linken und Grünen ihre Unterstützung für Jung erklärten und nicht erneut antraten.

coloRadio hat mit mir über das Ergebnis der Wahl und was jetzt folgt gesprochen: https://www.freie-radios.net/100289

#obmle2020: Es geht darum wie wir leben wollen, oder: die trügerische Performance des Sebastian Gemkow

Am 1. März steht der Oberbürgermeister-Showdown an. Das Umfrageinstitut INSA sagt ein Unentschieden zwischen den beiden Kandidaten Burkhard Jung (SPD) und Sebastian Gemkow (CDU) voraus. Das muss jede*n, der die für ein soziales, offenes, bewegtes Leipzig steht, nachdenklich machen und zu einer Entscheidung zwingen. Meine Entscheidung steht fest. Ich treffe sie nicht vor allem für einen der beiden Kandidaten, sondern für eine Stadtgesellschaft, die sich weiter frei entfalten kann, die miteinander kulturvoll streiten kann, in der soziale Kämpfe und dissidente Meinungen nicht klein gemacht werden und in der die Menschenwürde Richtschnur des Handelns ist. Ich treffe sie gegen einen Kandidaten, der mit seiner Partei im Rücken eine Gefahr für eine emanzipatorische Entwicklung der Stadt ist. „#obmle2020: Es geht darum wie wir leben wollen, oder: die trügerische Performance des Sebastian Gemkow“ weiterlesen

LINKE OBM-Kandidatur für Leipzig: Eine urdemokratische Frage

Bei der Frage der Nominierung eines oder einer Oberbürgermeister*innenkandidatin für Leipzig macht es sich DIE LINKE nicht leicht. Dies steht einer demokratischen Partei gut zu Gesicht. Die Aussendarstellung einer urdemokratischen Frage – nämlich wer von der Partei als Kandidat*in gekürt wird – nimmt jedoch schon jetzt falsche Züge an.
Ein paar Zeilen aus meiner Perspektive: „LINKE OBM-Kandidatur für Leipzig: Eine urdemokratische Frage“ weiterlesen

„Soziale Frage zuspitzen, stärker mit dem Kapital anlegen“

Die Linke in Sachsen erlitt herbe Verlusten bei der Landtagswahl. Chance, sich neu aufzustellen. Oliver Rast interviewte mich für die Tageszeitung junge welt. „„Soziale Frage zuspitzen, stärker mit dem Kapital anlegen““ weiterlesen

Fortschritt und Zusammenhalt statt Rücktritt und Spaltung

Statement von Marco Böhme, Franz Sodann und mir zu den aktuell erhobenen Rücktrittsforderungen gegenüber der sächsischen LINKEN-Spitze:

„Anders als die anderen“ – das sagen wir LINKE gerne über unsere Partei. Und in vielen Bereichen stimmt es auch – aber in einigen leider nicht. Nachdem wir nun lange Debatten auf Bundesebene erlebt haben, deren Art und Ort der Austragung auch für unsere Landtagswahl alles andere als dienlich gewesen sein dürften, erleben wir nun, dass leider einige Akteure die gleiche Form der Auseinandersetzung auf Landesebene führen wollen. Statt gemeinsam, konstruktiv und vor allem innerhalb unserer Partei die jüngsten Wahlen, zu denen auch Bundestags-, Europa- und Kommunalwahlen zählen, auszuwerten, werden nun über die Presse Rücktrittsforderungen lanciert. Unter der Überschrift „Leipziger Linke fordern Rücktritt der Landesspitze“ werden diese Forderung mit Erfolgen aus Leipzig unterstrichen, die keineswegs nur das Ergebnis eines einzelnen Bundestagsabgeordneten oder des Stadtvorsitzenden sind. Wir halten fest: Auch wir sind „Leipziger Linke“, aber wir wollen eine andere Debatte. Dabei müssen wir uns in Leipzig auch gemeinsam an die eigene Nase fassen. Die Ergebnisse in den Wahlkreisen fallen auch bei uns weit auseinander. Im Wahlkreis des Stadtvorsitzenden haben wir beispielsweise die drittmeisten Prozentpunkte verloren. Auch gesamtgesellschaftlich stellen die Wahlergebnisse eine Zäsur dar, die auch nicht durch das bessere oder weniger schlechte Abschneiden in einigen Wahlkreisen besser wird – auch nicht durch die Ergebnisse in unseren Wahlkreisen. Wir sind es nicht zuletzt unseren Genossinnen und Genossen aus Thüringen schuldig, die aus der Bundespartei bekannten harten, öffentlichen Auseinandersetzungen jetzt nicht auch noch im Landesverband zu führen. Im November ist Parteitag und wie in unserer Partei üblich kann jede und jeder dort kandidieren. Vorzugsweise mit konstruktiven und konkreten Ideen, die zuerst der Partei und nicht der Presse vorgestellt werden.

Jule Nagel | Franz Sodann | Marco Böhme

Kalenderwoche 35: Endspurt.

40.000 Menschen für Menschenrechte und gegen rechten Hetze in Dresden auf der Straße. 1.000 im Leipziger Süden gegen ein trauriges Faschisten-Häufchen, In Chemnitz versuchen Rassist*innen den Jahrestag des Todes von Daniel H. erneut zu politisieren, nachdem die sächsische Justiz ein streitbares, politisches Urteil gegen Alaa S., dem Mittäterschaft angelastet wird, gefällt hat. Die Tage vor den Wahlen sind durch Zuspitzungen geprägt.
Die Kräfteverhältnisse im Alltag sind nicht so ausgeprägt wie am 24. August im Dresden. Zumindest solang sich Menschen nicht klar positionieren. Und das ist nötig! „Kalenderwoche 35: Endspurt.“ weiterlesen

Hilft Arm abhacken gegen die AfD? Faschisten stoppen richtig gemacht!

Viel zu oft in letzter Zeit lesen und hören wir, man solle am 1. September in Sachsen „strategisch“ die CDU wählen, um eine AfD-Regierungsbeteiligung zu verhindern. Liebe Leute, lasst diese – auch noch sinnlose – Selbstverstümmelung sein!
Nicht alles, was weh tut, ist eine Strategie!

  • Die AfD selbst hat erklärt, dass nur die CDU als Koalitionspartnerin in Frage kommt!
  • Gerade die sächsische CDU ist DER Wackelkandidat, was eine Zusammenarbeit mit der AfD angeht. Viele Beispiele aus Kreis- und Gemeindevertretungen belegen das!
  • Je stärker die CDU nach der Wahl sein wird, desto wahrscheinlicher ist sogar eine Zusammenarbeit mit der AfD, im Zweifelsfall in einer Minderheitsregierung, die von der AfD toleriert wird!
  • Die seit 30 Jahren regierende sächsische CDU in ihrer autoritären Selbstherrlichkeit ist mitschuld am Aufstieg der AfD. Jetzt rennt sie den verlorenen Wähler*innen hinterher, indem sie noch weiter politisch nach rechts rückt.
  • Komme was wolle: Es ist nicht automatisch die stärkste Partei, die regiert! In Thüringen hatte die CDU die meisten Stimmen und Prozente – aber Bodo Ramelow (Linkspartei) eine Mehrheit für eine Koalition!

Also: Wer mit der Zweitstimme CDU wählt, stimmt mitnichten gegen AfD-Beteiligung!

Mit der Erststimme haben wir in Leipzig 2014 den Rechten außerdem einen Wahlkreis abgenommen – Leipzig-Süd ging an DIE LINKE und Juliane Nagel.

Und: In den anderen Leipziger Wahlkreisen haben schon 2014 oft nur wenige Prozent gefehlt, damit genau das dort auch klappt. Auch bei der Bundestagswahl hat DIE LINKE die rechten Parteien in der Hälfte Leipzigs geschlagen.

Wer mit der Erststimme CDU wählt, verhindert einen Wahlkreissieg von Links!

Macht den Bock nicht zum Gärtner! Es braucht in Sachsen kein „Weiter so!“, sondern einen demokratischen Aufbruch. Nicht CDU-Wählen hilft gegen die AfD, sondern die Perspektive von Bündnissen abseits von CDU und AfD. Unterstützt linke Ideen, macht linke Bündnisse auf Landesebene möglich, lasst Euch von postdemokratischen Bürokrat*innen nicht verunsichern, und stimmt am 1. September mit Herz und Verstand für einen progressiven Politikwechsel in Sachsen!

Kalenderwoche 34: Der soziale Aufbruch ist dran.

Die Uhr tickt weiter, nur noch wenige Tage bis zur Wahl, Der Alltag dagegen ist längst wieder eingezogen, Seit dieser Woche hat die Schule begonnen. Eine neue Umfrage zeigt kaum Bewegung. Die Zahlen der Briefwähler*innen übersteigen die der letzten Landtagswahl erheblich. Einig kann mensch sich zumindest darin sein, dass die Wahlbeteiligung steigen wird (diese lag 2014 bei nicht mal 50 %). „Kalenderwoche 34: Der soziale Aufbruch ist dran.“ weiterlesen