Bündnis 90/ DIE Grünen und das Projektbüro linXXnet/DIE LINKE Leipzig starten im März eine gemeinsame Veranstaltungsreihe zu Fragen der behutsamen, demokratischen und sozialen Stadtentwicklung unter dem Titel „Recht auf Stadt“
Pressemitteilung, 16.2.2012
Bis zum Jahresende sollen insgesamt drei Veranstaltungen stattfinden, die sich mit Fragen zur Ausrichtung und Verlauf der Stadtentwicklung in Leipzig befassen und die Frage beantwortet, wie kann dem Anspruch genüge getan werden, eine Stadt für Alle zu schaffen? Hierbei soll im Dialog mit Fachleuten aus der Wissenschaft und Praxis sowie mit Bürger_innen geklärt werden, welche Visionen und Modelle es in Verwaltung, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und der Bürgerschaft gibt.
Wem gehört die Stadt, ist eine Frage die sich immer mehr Leipziger_innen stellen. Anwohner_innen und Nutzer_innen artikulierten in der Vergangenheit immer wieder öffentlich ihr Recht auf Stadt und stießen eine Debatte zur Stadtentwicklung an – so z.B. Mieter_innen der Windmühlenstraße, die nach der Privatisierung ihres Wohnkomplexes für den Erhalt der sozialen und kleinteiligen gewerblichen Nutzung kämpfen oder Akteure im Leipziger Westen, die sich gegen die Errichtung eines Einkaufszentrums am Lindenauer Markt wehrten.
Vor diesem Hintergrund starten Bündnis 90/ DIE Grünen und das Projektbüro linXXnet/DIE LINKE Leipzig am 22.03.2012 die ersten Veranstaltung der Reihe „Recht auf Stadt“, um Möglichkeiten und Chancen zur Nutzung und Teilhabe an der Ausgestaltung des öffentliche Raum gemeinsam mit den Leipziger_innen zu diskutieren und auszuloten. Die Veranstaltung steht unter dem Motto „Genug Platz für alle? – Der öffentliche Raum“ und beginnt 19 Uhr in der in der Galerie für zeitgenössische Kunst (GfzK).
Juliane Nagel vom Projektbüro linXXnet/DIE LINKE Leipzig zur geplanten Veranstaltungsreihe:
„Das wachsende ökonomische Gefälle, klamme kommunale Kassen und neue Lebens- und Arbeitsweisen verändern das städtische Gefüge. Vergleichbar mit Berlin oder Hamburg ist auch Leipzig als wachsende „Metropole des Ostens“ nicht frei von Umstrukturierungsprozessen, die sich in erster Linie an Kapitalinteressen orientieren, statt an den Interessen der Menschen in unserer Stadt. Überdimensionierte Investitionsprojekte, Veräußerung von vormals kommunalem Wohnungsbesitz oder die Ansiedlung von Einkaufsgroßmärkten stoßen zunehmend auf Protest von Bewohner_innen, die nicht einverstanden sind, dass der öffentliche Raum mehr und mehr allein nach Effizienzgesichtspunkten sowie nach Immobilien- und Kapitalmarktkonformität strukturiert wird.“
Jürgen Kasek, Vorstandssprecher der Grünen zur Idee für die gemeinsame Veranstaltungsreihe:
„Wir wollen die aufgeworfenen Fragestellung gemeinsam diskutieren, da es darum geht, die Themen abseits parteipolitischer Diskussion für alle Bürger_innen transparent zu diskutieren und damit parteiunabhängig Partizipationsmöglichkeiten zu eröffnen. Die Idee sich den Fragen der Stadtentwicklung intensiver zu widmen, ist im Nachgang der im Jahr 2011 gemeinsam durchgeführten Veranstaltung zur Suchtpolitik entstanden. Als VeranstalterInnen verschiedener parteipolitischer Zugehörigkeiten eint uns die Vision einer demokratischen, sozialen und vielfältigen Stadt. Wir laden alle Interessierten ein an den Debatten teilzuhaben“.