Schließung des OFT Zirkel – Für die Linksfraktion keine beschlossene Sache

Die Stadtverwaltung will dem Stadtrat die Schließung des Offenen Freizeittreffs „Zirkel“ in Leipzig vorschlagen. Damit hat die monatelang währende Geheimniskrämerei ein Ende. Seit September 2010 kursierte die Information, dass die Stadt zwei kommunale Treffs schließen will, eine Präzisierung dieses Planes erfolgte – trotz mehrmaliger Nachfragen im Jugendhilfeausschuss – nicht.  Allein dieses intransparente Vorgehen ist völlig unakzeptabel.

Pressemitteilung, 17.3.2011

Die Linksfraktion steht den Schließplänen der Stadt kritisch gegenüber und wird sich für den Erhalt des OFT „Zirkel“ stark machen. Bei dem anderen mutmaßlichen Schließkandidaten, dem Offenen Treff „Crazy“ in Paunsdorf, ist dies bereits gelungen. Der Stadtrat bestätigte mit der Beschlussfassung über den Haushalt 2011, dass der Zuschuss für Offene Treffs um 50.000 Euro erhöht wird, um die Existenz des „Crazy“ zu sichern.

Der Offene Treff „Zirkel“ ist mit seiner Lage an der östlichen Grenze des Ortsteils Zentrum-Ost ein wichtiges Angebot vor allem für jugendliche NutzerInnen in jenem Gebiet. Es ist kein Geheimnis, dass sich im Leipziger Osten, und hier besonders in den Ortsteilen, die der OFT „Zirkel“ direkt bedient (Anger-Crottendorf, Neustadt-Neuschönefeld, Volkmarsdorf und Schönefeld) vielfältige Problemlagen ballen – Arbeitslosigkeit, Armut und Kriminalität sind hier besonders stark ausgeprägt. Gleichzeitig weist das Einzugsgebiet des OFT „Zirkel“ einen besonders hohen Anteil an Jugendlichen auf. Die Stadtverwaltung verweist zwar auf bestehende Angebote im Nahraum, erwähnt allerdings nicht, dass es mit dem Wegfall des Offenen Treffs „Hinterhaus“ ab März 2011 in der Eisenbahnstraße in Volkmarsdorf bereits zu einer Angebotsreduzierung gekommen ist.
Offene Freizeittreffs sind immer wieder Angriffsfläche der Stadtverwaltung, wie sich auch an den geplanten, glücklicherweise abgewendeten Schließungen von Halle 5 und BAFF zeigt.
Die Linksfraktion steht zu den Offenen Freizeittreffs. Sie sind niederschwellige und vor allem kostenfreie Räume für Jugendliche, Freiräume von dem Druck, der in Schule, Familie oder sonstigen Lebensbereichen auf ihnen lastet. Eine schleichende Ausdünnung der Infrastruktur der Offenen Treffs ist mit der Linksfraktion nicht zu machen!

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