Pressemitteilung zur Antifaschistischen Demonstration am 25.3.12 in Delitzsch

Demonstration “Naziterror entgegentreten. Immer und überall.” am 25.3.2012 in Delitzsch in Reaktion auf den Naziübergriff am vergangenen Wochenende. Skandalöse Positionierung der offiziellen Stadtpolitik gegenüber den Betroffenen

Pressemitteilung der OrganisatorInnen der Demonstration (Antifaschistisches Netzwerk Leipziger Land), 23.3.2012

Am Morgen des 18.3.2012 wurde in Delitzsch eine Gruppe nicht-rechter Menschen von Nazis angegriffen. Zu zwanzigst schlugen diese auf zwei der von einem Ska-Konzert kommenden Leute ein. Ein Musiker aus Tschechien wurde so schwer verletzt, dass er wohlmöglich bleibende Schäden davon tragen und auf einem Auge nicht mehr sehen wird. Außerdem wurde eine Frau gegen den Kopf geschlagen.

Das Antifaschistische Netzwerk Leipziger Land hat für Sonntag, 25.3.2012 eine Demonstration angemeldet. Damit soll öffentlich, hör- und sichtbar Position gegen Nazigewalt und rechte Alltagskultur bezogen werden.

„Nazi-Übergriffe wie der am 18.3.2012 dürfen nicht kommentarlos stehen bleiben. Rechter Gewalt und den dahinter stehenden menschenverachtenden Einstellungen muss immer und überall entgegengetreten werden! Dies scheint die offizielle Politik der Stadt Delitzsch nicht so zu sehen. Gegenüber dem Veranstalter des Konzertes vom vergangenen Wochenende äußerte der Oberbürgermeister unmissverständlich, dass eine öffentliche Positionierung gegen Nazis nicht erwünscht sei, weil dies den sozialen Frieden störe.
Damit wiederholt sich in Delitzsch das, was in vielen sächsischen Städten Gang und Gäbe ist: Opfer von Nazigewalt und die, die sich öffentlich gegen menschenverachtende Einstellungen positionieren, werden zu Tätern gemacht. Das ist ein Skandal!“, so die OrganisatorInnen der Demonstration.

Der Vorfall vom 18.3.2012 ist nicht der erste dieser Art. So wurde der Veranstalter des Ska-Konzertes regelmäßig von Neonazis angegriffen.Regelmäßig berichten zivilgesellschaftliche Gruppen und die Polizei über neonazistische Schmierereien im Ort.
2009/ 2010 wurde ein junger Mann so sehr bedroht, dass er schließlich aus Delitzsch wegzog. Mehrfach wurden auf der Internetseite der örtlichen neonationalsozialistischen „Freien Kräfte“ detaillierte Informationen über ihn, seinen Wohn- und Arbeitsort und seine familiären Verhältnisse veröffentlicht. Verhöhnungen, Verleumdungen und auch tätliche Angriffe waren an der Tagesordnung.
Nicht zuletzt allerdings lebt in der Stadt einer der führenden Kader der NPD in Sachsen, Maik Scheffler. Dieser sitzt nicht nur im Delitzscher Stadtrat, sondern ist auch Vorsitzender der NPD Nordsachsen und stellvertretender Landesvorsitzender der NPD Sachsen. Er gilt als Begründer des Nazinetzwerkes „Freies Netz“ und zentrale Schnittstelle zwischen NPD und „Freien Kräften“.
2009 verkündete er, dass er den Landkreis Nordsachsen zur „zweiten sächsischen Schweiz der NPD“ machen, sprich eine rechte Hegemonie schaffen wolle.
„Dies werden wir nicht dulden! Wir laden die BürgerInnen der Stadt Delitzsch und alle, die sich solidarisch mit den Betroffenen erklären wollen, ein sich uns anzuschließen.“

Die Demonstration beginnt am Sonntag, 25.3.2012, 14 Uhr am Unteren Bahnhof in Delitzsch.
Infos im Internet:
http://naziterrorentgegentreten.blogsport.eu

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