LINKE gegen Kürzung im Jugendhilfeetat – Plan der Verwaltung widerspricht wachsender Zielgruppe und wachsenden Problemlagen!

Als fahrlässig bezeichnet die Fraktion DIE LINKE im Stadtrat die anvisierten Kürzungen bei den Freien Trägern der Jugendhilfe. Im am Montag im Jugendhilfeausschuss vorgelegten Haushaltsplanentwurf ist in diesem Bereich eine Kürzung in Höhe von 957.100 Euro geplant.

Dies betrifft die Bereiche der Jugendarbeit, Jugendverbände, Jugendsozialarbeit, den Erzieherischen Jugendschutz und Angebote der Familienbildung. Es droht die Schließung von mehr als zehn Freizeiteinrichtungen.

Die vorgesehene Kürzung würde ein weiteres, akutes Ausbluten der Jugendhilfeinfrastruktur dieser Stadt bedeuten. Bereits im laufenden Jahr mussten zahlreiche Träger Einschränkungen in ihren Angeboten vornehmen. Hintergrund dafür war die fehlende Anpassung der kommunalen Förderung an steigende Personal- und Sachkosten. Der Jugendhilfeetat stagniert de facto seit 2011, viele Träger sind nicht mehr in der Lage, Mehrausgaben zu kompensieren. Leidtragende sind Kinder und Jugendliche.

Zu den vorgesehenen Kürzungen im Jugendhilfeetat kommt das Problem der auslaufenden Förderung von Schulsozialarbeit aus dem Bildungs- und Teilhabepaket des Bundes. Dies betrifft in Leipzig 16 Schulstandorte. Auch drei Angebote im Bereich arbeitsweltbezogene Jugendsozialarbeit (Kompetenzagentur) bzw. Schulverweigerung („2. Chance“) stehen durch den Wegfall des Hauptfinanzierungsanteils durch den Bund auf der Kippe.

Die Linksfraktion spricht sich entschieden gegen Kürzungen im Bereich der Jugendhilfe aus. Die vorgesehenen Einschnitte widersprechen nicht nur dem 2012 beschlossenen Fachplan Kinder- und Jugendförderung, sondern auch dem Anwachsen der Zielgruppe infolge des Anstieges der Geburtenrate in den kommenden Jahren und den wachsenden Problemlagen in Leipzig.

Die sehr vielfältigen Angebote der Jugendhilfe unterstützen Kinder und Jugendliche, eigenständige Persönlichkeiten zu werden, federn soziale Problemlagen ab, unterstützen junge Familien und tragen somit zu einem solidarischen Zusammenleben bei. Sie haben eine präventive Funktion und tragen dazu bei, Folgekosten zu vermeiden. Das Abwehren der massiven Kürzung wird eine Priorität der Haushaltsanträge der Linksfraktion sein.

Juliane Nagel, jugendpolitische Sprecherin der Linksfraktion, 25.9.2013

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