Die Stadt Leipzig hat an insgesamt 22.000 Einwohnerinnen und Einwohner die Fragebögen der aktuellen kommunalen Bürgerumfrage geschickt. Tilman Loos und Juliane Nagel kritisieren eine Fragestellung, die ausschließlich rassistische Stereotype bedient und fordern deren Rücknahme
Gemeinsame Pressemitteilung von Juliane Nagel (Stadträtin DIE LINKE) und Tilman Loos (Mitglied im Stadtvorstand DIE LINKE. Leipzig), 10.10.2011
In der Kommunalen Bürgerumfrage werden in einer Frage unter anderem folgende Thesen vorgelegt:
a) Die Leipzig lebenden Ausländer sind eine kulturelle Bereicherung der Stadt.
b) Durch die Ausländer in Leipzig fühlt man sich zunehmend als Fremder in seiner Stadt.
c) Ausländer nehmen die Arbeitsplätze in Leipzig weg.
d) Die Ausländer sollten ihren Lebensstil an den der Deutschen anpassen.
e) Die Ausländer machen die Arbeit, die die Deutschen nicht erledigen wollen.
f) Man sollte den Ausländern jede politische Betätigung in Deutschland untersagen
Diese Fragestellung kritisieren beide scharf:
„Die vorliegende Fragestellung der kommunalen Bürgerumfrage reduziert Menschen mit Migrationshintergrund und jene, die als solche wahrgenommen werden, auf eine Gruppe, die entweder pauschal als Bereicherung oder als Bedrohung wahrgenommen wird. Jegliche Individualität oder Verschiedenheit verschwindet hinter dem einfachen Begriff Ausländer.“, so Tilman Loos, Mitglied im Stadtvorstand DIE LINKE. Leipzig und Jugendpolitischer Sprecher der Partei.
„Diese Thesenaufstellung ist aus sich heraus eine Steilvorlage für Ressentiments und Vorurteile bzw. befördert diese sogar. Die als Ausländer bezeichneten Menschen werden bereits durch die Kategorisierung selbst nicht als Mitmenschen wie alle anderen auch wahrgenommen. Die äußerst suggestive Form der Fragestellung macht eine Antwort, die nicht einfach pauschalisieren will, zudem unmöglich. Es ist mir ein Rätsel, was sich die Verwaltung bei der Erstellung des Fragebogens gedacht hat“, ergänzt Juliane Nagel, Stadträtin der LINKEN.
„Wir fordern die Leipziger Stadtverwaltung auf den Fragebogen zurückzuziehen und die benannte Fragestellung zu korrigieren. Wer bewusst oder auch kalkuliert davon ausgeht, dass „Ausländer“ vermeintlich „deutsche“ Arbeitsplätze gefährden könnte, spielt zumindest fahrlässig mit rassistischen Ressentiments und gibt damit populistische Steilvorlagen, wie sie von anderer Seite nicht schlechter gemacht werden könnten. Wir gehen nicht davon aus, dass hier kalkuliert mit rassistischen Denkmustern hantiert wurde, allerdings zeigt das Beispiel sehr anschaulich, wie verbreitet stereotype Denkweisen über Menschen mit Migrationshintergrund sind und wie groß der diesbezügliche Aufklärungsbedarf bei den Verwaltungsangestellten selbst ist.“ bekunden Loos und Nagel abschließend.
„Es ist mir ein Rätsel, was sich die Verwaltung bei der Erstellung des Fragebogens gedacht hat“
mir nicht. Viell. sollte ich deinen job machen
und du mal bisschen pause
na gern. komm einfach im linXXnet vorbei. dann koennen wir das verhandeln.