Kurzes Statement zu den Angriffen auf die Eyüp-Sultan-Moschee im Leipziger Osten und das linXXnet

Am Montag wurde die Eyüp-Sultan-Moschee in der Hermann-Liebmann-Straße im Leipziger Osten angegriffen, scheinbar aus einer linken Demonstration heraus. Dieser Angriff auf das Gebetshaus der zu DITIB (Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion), in dem auch Menschen wohnen, sorgte für heftige Diskussionen. Ich habe mich klar zu dem Vorwurf positioniert: Gewalt gegen Gebetsräume und Gewalt gegen Orte, in denen Migrant*innen und Geflüchtete Zuflucht suchen, gehen gar nicht. So viel antirassistische Sensibilität muss eine (radikale) Linke insbesondere in Deutschland und Sachsen haben!

Ich habe in meinem Statement auch darauf hingewiesen, dass es berechtigte Kritik an DITIB gibt. DITIB wird vom türkischen Staat finanziert und untersteht damit dem direkten Einfluss des Diktators Erdoğan. Insbesondere für unsere kurdischen Genoss*innen, aber auch für uns kritische Linke sind die Verfolgung durch den türkischen Staat, aber auch grundsätzlich die antidemokratische Praxis des Präsidenten zentrale Fragen im Umgang mit dem Verband.

Am Donnerstagabend dann wurde das linXXnet Ziel eines Anschlags. Ein Zusammenhang zu dem Anschlag auf die Moschee wird durch den hinterlassenen Zettel und zwei Schafsköpfe offensichtlich, die neben einer massiven Böllerdetonation vor unserem Büro abgeworfen wurden. In den sozialen Netzwerken gab es nach Montag klare Schuldzuweisungen an das linXXnet und andere linke Projekte in Connewitz. U.a. das Conne Island war auch von Böllerwürfen betroffen.
Für uns ist klar: Wir haben keinen Bock auf derartige Eskalationen, sie schaden und machen Gräben tiefer. Wir müssen zurück zum Gespräch. Das bedarf der Bereitschaft die Moscheegemeinde auch in ihrer Differenziertheit zu sehen, dabei aber keineswegs mit Kritik zu geizen.

Entmietungspraxis durch Immobilienfirma United Capital RE GmbH

Das Immobilienunternehmen United Capital RE GmbH tritt in Leipzig gehäuft mit fiesen Entmietungspraxen auf den Plan. Seine Geschäftsführer kaufen mit geliehenem Geld Wohnungen auf. Bestandsmieter*innen sollen mit Mieterhöhungsdrohungen, Eigenbedarfskündigungen oder Sanierungsankündigungen aus den Wohnungen herausgedrängt werden. Geschäftsmodell ist die Umgestaltung der Wohnungen in kleine, überteuerte Student*innenappartments.

Eine solche Praxis kann und darf nicht hingenommen werden! Betroffene Mieter*innen dürfen sich nicht einschüchtern lassen. Ab zum Mieterverein und rechtlich beraten lassen! Jede Kommunikation schriftlich führen und den Schriftverkehr dokumentieren!

Liegen die Häuser in Milieuschutzgebieten, sollte die Stadt kontaktiert werden: soziale-erhaltungssatzung@leipzig.de.
Eine Sammlung von Häusern und Erfahrungsberichte gibt es hier:
https://ecoleusti.wordpress.com/2021/10/14/harnack10/

Ich habe im Stadtrat nach der Praxis gefragt, leider mit mäßigem Ergebnis:
https://ratsinformation.leipzig.de/allris_leipzig_public/vo020?VOLFDNR=2002066&refresh=false

Auch meine Anfrage im Landtag zur Praxispartnerschaft der  Firma mit der Berufsakademie Sachsen wurde beantwortet.

Mittlerweile hat das linXXnet ein erstes Vernetzungstreffen von Betroffenen und Interessierten veranstaltet. Diese Unterstützungs- und Vernetzungsarbeit wird fortgeführt. Wer betroffen ist oder sich engagieren will, melde sich unter vernetzung@linxxnet.de.

Solidarität kennt keine Grenzen – Solidarność nie zna granic! Unterstützungsaktion für Geflüchtete an der deutsch-polnischen Grenze

Es heißt nun endlich, Verantwortung zu übernehmen und einen humanitären Korridor von Belarus durch Polen nach Deutschland zu schaffen. Die Menschen in den Camps in Griechenland, Bosnien und Serbien müssen endlich evakuiert werden! Es darf keine rechtswidrigen Zurückweisungen an der EU-Außengrenze geben. Menschenrechte müssen Maßstab politischen Handelns sein. 
Wir rufen auf zur Solidaritätsaktion! Am Freitag, den 12. November 2021 werden wir uns zwischen 16 und 18 Uhr in Sachsen und Brandenburg entlang der polnisch-deutschen Grenze versammeln um ein Zeichen zu setzen, um uns zu vernetzen und um Spenden zu sammeln.

In Sachsen könnt ihr uns hier antreffen: Bad Muskau Grenzübergang Postbrücke/  Görlitz Altstadtbrücke/ Ostritz Grenzübergang Bahnhofstraße/ Zittau Friedensstraße (Grottauer Brücke)

In Brandenburg könnt ihr uns hier antreffen: Guben Grenzübergang Gubiner Straße/ Frankfurt (Oder) Grenzübergang Slubicer Straße

 

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#BringBackOurNeighbours und weitere starke Initiativen erhalten Sächsischen Förderpreis für Demokratie

Ganz herzlich möchte ich allen gratulieren, die gestern im Kleinen Haus in Dresden mit dem Sächsischen Förderpreis für Demokratie der Amadeu-Antonio-Stiftung und weiterer Stiftungen geehrt wurden. Gleich ob für den ersten Träger des Hauptpreises, den colorido e.V. im Vogtland, oder auch den SAFT e.V. in Taucha für ihren Einsatz für Demokratie und gegen Faschismus, für den auch lokalpolitisch so wichtigen Kampf für LGBTIQ*-Rechte durch den CSD Chemnitz e.V., für Medienkompetenz durch den spreu x weizen e.V. oder für die Aufarbeitung der Verbrechen des NSU durch den Roten Baum Zwickau e.V. und den ASA-FF e.V.
 
Die Initiative #BringBackOurNeighbours aus Pirna möchte ich an dieser Stelle herausstreichen.

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Die Lage ist ernst: 2G, kostenfreie Tests und Ausweitung & Verlängerung der Impfangebote

Die Lage ist mehr als dramatisch! 973 Menschen liegen aktuell in Sachsen mit Covid-19 auf Normalstationen, weitere 256 Patient*innen müssen auf Intensivstationen behandelt werden. Das Sozialministerium prognostiziert für diese Woche das Erreichen der „Überlastungsstufe“ (1300 Betten mit Covid-19-Patient*innen auf Normal- und 420 auf Intensivstationen belegt). Sachsen ist zudem mit 57 % Geimpften weiter bundesweites Schlusslicht bei den Impfungen.

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Mitschnitt der Podiumsdiskussion: Die Polizei als politischer Akteur am 5.11.21 im Werk 2 Leipzig

Am 5. November 2021 haben wir  als linXXnet ins Werk 2 zur Debatte um das  Thema „Die Polizei als politischer Akteur“ geladen. Anlass waren und sind die intensiven öffentlichen Debatten um die Polizei und vielfach formulierte Reform-Forderungen, z.B. durch die Black-lives-matter-Bewegung oder auch aufgrund tendenziöser Öffentlichkeitsarbeit. Wir wollten auch mit der Einladung eines Vertreters der Gewerkschaft der Polizei und Akteuren aus Politik, Wissenschaft und Bewegung die Debatten zusammenführen und einen gemeinsamen Gesprächsraum auch für sehr verschiedene Positionen bieten. Fast 200 Menschen folgten der Einladung zur Veranstaltung.

Auf dem Podium diskutierten Martina Renner (MdB, DIE LINKE), Peer Oehler (Vorstand Gewerkschaft der Polizei Sachsen), Sophie Perthus (Institut für Humangeographie, Universität Frankfurt/M.) und Biko Antoni (Black Lives Matter Leipzig.
Die Debatte war stellenweise sehr kontrovers und polarisiert zwischen den verschiedenen Positionen. Eine Reflexion notwendiger Reformen innerhalb der Polizei konnte so nur zum Teil gelingen. Einen gemeinsamen Punkt gab es am Ende doch: Soziale und gesellschaftliche Konflikte müssen durch die Gesellschaft selbst und nicht ordnungs- und sicherheitspolitisch gelöst und die Polizei auf das absolute Minimum reduziert werden.

Zum Mitschnitt:

Radikale Neuaufstellung statt leiser Tod

Die Linke braucht eine Selbstjustierung, programmatisch, methodisch und strategisch. Faule innerparteiliche Kompromisse, wie sie die jüngere Geschichte der Linken prägen, und zu einem inkonsistenten Bild der Linken führen, dürfen diesen Prozess nicht prägen. „Radikale Neuaufstellung statt leiser Tod“ weiterlesen

Besuch in der Erstaufnahmeeinrichtung in Schneeberg: Menschenwürdige Unterbringung und Zugang zu Rechten

Am 27. Oktober besuchte ich die Aufnahmeeinrichtung für Geflüchtete in Schneeberg im Erzgebirge. Dem vorausgegangen war eine kontroverse Debatte mit der Landesdirektion über die Teilnahme eines  meiner Mitarbeiter:innen. Der Mitarbeiter ist selber geflüchtet und hat mehr als ein Jahr in Aufnahmeeinrichtungen in Chemnitz und Dölzig verbringen müssen, ist also bestens über die Problemlagen und Herausforderungen informiert.

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Kleine Schritte für echten Gesundheitsschutz Geflüchteter: 2 Fachveranstaltungen der Linksfraktion im Sächsischen Landtag am 26.10. und 3.11.2021 in Dresden

Als Linksfraktion bemühen wir uns fortwährend um eine Verbesserung der Gesundheitsversorgung Geflüchteter und illegalisierter Menschen. „Gesundheitsschutz geht vor Abschiebungen“ und „Chancen und Grenzen der elektronischen Gesundheitskarte“ – unter diesem Titel laden wir in diesem Zuge zu zwei Fachveranstaltungen am 26. Oktober und 03. November 2021 ein.

Im Rahmen der ersten Veranstaltung am Dienstag, 26. Oktober 2021 wollen wir diskutieren wie fachärztliche und psychotherapeutische Gutachten schon heute die Stellung erhalten, die sie brauchen, um erkrankte Menschen vor dem Vollzug aufenthaltsbeendender Maßnahmen zu schützen. Denn in viel zu vielen Fällen geschieht das nicht und das hängt mit einer restriktiven Gesetzgebung zusammen. Weswegen neben den kleinen Stellschrauben in der Praxis auch die Frage aufgeworfen wird, wie eine restriktive Bundesgesetzgebung geändert werden kann.

Im Rahmen der zweiten  Veranstaltung am 03. November 2021 soll es um die elektronische Gesundheitskarte gehen. Die Stadt Dresden wiederum ist die einzige Kommune in Sachsen, die bisher die elektronische Gesundheitskarte eingeführt hat. Sie ist zudem die einzige Kommune bundesweit, die dies gegen den ausdrücklichen Willen der Landesregierung geschafft hat. In Thüringen dagegen wurde schon 2017 eine landesweite Rahmenvereinbarung für alle Gemeinden abgeschlossen, finanziert aus Landesmitteln.
Wie ist das jeweils gelungen, welche Erfahrungen gibt es schon heute und wie kommen wir auch in Sachsen zu einer guten Lösung?

Daten zu den einzelnen Veranstaltungen:

„Gesundheitsschutz geht vor Abschiebungen“
26. Oktober, 17 Uhr
Sächsischer Landtag, Raum A 400
u.a. mit einem Impulsreferat von Corinna Klinger, Psychosoziales Zentrum für Geflüchtete Leipzig

„Chancen und Grenzen der elektronischen Gesundheitskarte“
03. November, 18 Uhr
Sächsischer Landtag, Raum A 400
u.a. mit einem Impulsreferat von Dr. Kris Kaufmann, Sozialbürgermeisterin in Dresden und Katrin Bähr von Refugio Thüringen

Wir bitten um Anmeldung unter anmeldung@linksfraktion-sachsen.de. Wir bitten zudem um die Beachtung der 3G-Regel und darum, dass ein Personaldokument für den Zugang zum Landtag mitgebracht wird. Falls die Pandemiesituation es erfordert, werden die Veranstaltungen online stattfinden. Die Einwahldaten werden in diesem Fall vorab zugesendet.

Nicht wählen nützt auch nichts.

Phase 2 – Die Zeitschrift gegen die Realität hat mich eingeladen zum Thema „Wählen gehen oder nicht wählen gehen?“ zu schreiben. Ich plädiere dafür, mit der eigenen Stimme dazu beizutragen, den trotz allem möglichen bundespolitischen Szenenwechsel hin zu einer Mitte-Links-Regierung aus Grünen, SPD und der Linken zu ermöglichen. „Nicht wählen nützt auch nichts.“ weiterlesen