In Leipzig formieren sich derzeit wieder asylfeindliche Proteste. An deren Spitze versucht sich die extrem rechte AfD mit ihren Stadträten zu stellen. Ein kurzer Blick auf die Lage. „Rassismus widersprechen, Geflüchtete menschenwürdig unterbringen, in die Debatte gehen!“ weiterlesen
Kategorie: Artikel
Eine Lichterkette reicht nicht! linXXnet-Statement zur Aktion „Leipzig leuchtet“ am 30.1.2023
Für den 30. Januar 2023 planen mehrere Gruppen auf Einladung des Oberbürgermeisters Burkhard Jung eine Lichterkette um den Leipziger Ring, für Demokratie, Solidarität, Menschenrechte und sozialen Zusammenhalt. Weiterhin findet davor eine Mahnwache statt, um an den 30. Januar 1933 als den Beginn des nationalsozialistischen Terrors durch die Übergabe der Macht an Hitler zu erinnern. (Der Aufruf kann hier noch einmal gelesen werden)
Wir unterzeichnen den Aufruf, allerdings mit Bauchschmerzen. Wir unterzeichnen ihn, weil wir es für essenziell halten, dass Demokratie, freie Gesellschaft und Meinungsfreiheit keine Selbstverständlichkeiten sind. Faschisten, rechte Terrornetzwerke, Reichsbürger, der Aufstieg der AfD einerseits, Krieg und Gewalt und die sich immer weiter verstetigende soziale Ungleichheit andererseits führen zu krasser Entsolidarisierung, sie verhindern ein selbstbestimmtes Leben vieler und das solidarische Miteinander. „Eine Lichterkette reicht nicht! linXXnet-Statement zur Aktion „Leipzig leuchtet“ am 30.1.2023“ weiterlesen
Mieterhöhungen in Krisenzeiten: Es geht auch anders.
Derzeit flattern bei Mieter*innen, – auch der LWB – Mieterhöhungen ins Haus. Das trifft angesichts der Kostensteigerungen bei Energiepreisen und Lebenshaltungskosten besonders hart. Die LWB hatte auch in vergangenen Krisensituationen wie der Corona-Pandemie nicht auf dieses Möglichkeit verzichtet. Die Pandemie war genau wie die aktuelle inflationsbedingte soziale Krise insbesondere für Menschen mit niedrigen Einkommen eine Zeit voller Existenzängste, Entbehrungen und zusätzlichem Stress. Ähnlich ist es derzeit: Preissteigerungen bei Lebensmitteln und erhöhte Abschläge für Strom und Wärmeversorgung belasten Rentner*innen, Alleinerziehende, Familien, Studierende besonders. Daran haben auch die Entlastungsmaßnahmen der Ampel, Einmalzahlungen und die mickrige Hartz-IV-Erhöhung bzw. Neulabelung als „Bürgergeld“ nicht grundsätzlich gerüttelt.
Bei den laufenden Mieterhöhungen handelt es sich um Mieterhöhungen bis zur ortsüblichen Vergleichsmiete, verankert in 558 § BGB. Mieterhöhungen, die ohne Verbesserungen am Wohnstandard vorgenommen werden, weil das steigende Mietniveau nach Mietspiegel dies ermöglicht; und: sie schrauben mit an der Mietaufwärtsspirale.
Die Erhöhungen sind nicht schrankenlos möglich, sondern im Regelfall um 20 % in drei Jahren, in Leipzig gilt aufgrund des angespannten Wohnungsmarktes die herabgesetzte Kappungsgrenze von 15 %.
Die LWB erhöht Mieten jährlich für 5000 bis über 6000 Wohnungen ihrer Bestände, in 2022 betraf dies 6.376 Wohneinheiten, davon bei ca. 65 % bis 20 € pro Monat und ca. 22 % bis 30 € pro Monat. Für das Jahr 2023 sind insgesamt 6.949 Mieterhöhungen vorgesehen (detailliert nachzulesen in der Antwort auf meine aktuelle Stadtratsanfrage).
Die LWB ist mit zirka 10 % Anteil an den Wohnungen nur ein Player auf dem Leipziger Wohnungsmarkt, auch Private nutzen diese Möglichkeit, Genossenschaften nur im beschränkten Maß. Die Genossenschaft Lipsia hat kürzlich angekündigt aufgrund der steigenden Betriebskosten in 2023 auf Erhöhungen der Kaltmiete zu verzichten. „Mieterhöhungen in Krisenzeiten: Es geht auch anders.“ weiterlesen
Konsequenzen aus der #IranRevolution ziehen – Für einen echten Abschiebestopp!
Gemeinsame Erklärung der fluchtpolitischen Sprecherinnen der LINKEN im Bundestag, in den Landtagen und im Europaparlament
Seit dem gewaltsamen Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini in Polizeigewahrsam Mitte September 2022 kommt es im Iran zu den größten Protesten seit dem Sturz des Schah-Regimes 1979. Das Mullah-Regime reagiert mit äußerster Härte: Mehr als 19.000 Menschen wurden im Zusammenhang mit den Protesten festgenommen, Hunderte wurden getötet, darunter auch 70 Minderjährige. Vier Personen hat das Regime bereits hingerichtet, zahlreiche weitere wurden zum Tode verurteilt. Die Regierenden in Deutschland und die deutschen Behörden haben aus diesen Geschehnissen bislang nicht die notwendigen asyl- und aufenthaltsrechtlichen Konsequenzen gezogen: „Konsequenzen aus der #IranRevolution ziehen – Für einen echten Abschiebestopp!“ weiterlesen
linXXnet-Kollektiv kurz vor Abfahrt in die Ukraine – Das sind Ziele und Gesprächspartner*innen
In wenigen Tagen startet die Reise des Leipziger linXXnet in die Ukraine. Am 20. Januar 2022 wird die Delegation, zu der neben MdL Juliane Nagel auch Vertreter*innen der Zivilgesellschaft, ein Journalist und ein Arzt gehören, aufbrechen und am Abend den ersten Stopp in Lwiw einlegen, um dann nach Kyiv weiterzufahren. Die Reise dient der Erweiterung von politischen Perspektiven, dem Ausloten von Unterstützungsbedarfen und der Übergabe von Spenden. „linXXnet-Kollektiv kurz vor Abfahrt in die Ukraine – Das sind Ziele und Gesprächspartner*innen“ weiterlesen
Leipziger Initiativen und Persönlichkeiten aus der Zivilgesellschaft rufen zu Spenden auf: Winter der Solidarität mit den Menschen in der Ukraine
Eine Initiative von Einzelpersonen und Initiativen aus Leipzig unterstützt einen Aufruf zu Spenden für humanitäre Belange. Diese sollen im Januar 2023 im Rahmen einer Reise nach Lwiw und Kyiv direkt an Initiativen und Organisationen übergeben werden. Zu den Unterstützenden gehören die ukrainische NGO VOSTOK SOS, das ukrainisch-deutsche Künstler*innenkollektiv Óstov, der Space Leipzig, der Freundeskreis der Ukraine in Leipzig e.V.i.G., der Leipziger Osteuropawissenschaftler Tim Bohse, die Bürgerrechtlerin Gesine Oltmans und der Pfarrer der Peterskirche Andreas Dorn. „Leipziger Initiativen und Persönlichkeiten aus der Zivilgesellschaft rufen zu Spenden auf: Winter der Solidarität mit den Menschen in der Ukraine“ weiterlesen
Haushaltsverhandlungen im Sächsischen Landtag… was braucht’s bei Migration/ Asyl, Wohnen und Justiz?
Haushaltsverhandlungen sind wichtig, denn da wird die Kohle verteilt. Derzeit steht im Sächsischen Landtag der Haushalt für die kommenden zwei Jahre, 2023/2024 zur Debatte. Er wird auch Doppelhaushalt genannt.
Gleichzeitig sind Haushaltsverhandlungen unglaublich zäh, denn es gilt, zahlreiche Tabellen zu wälzen. Gegliedert ist der Haushalt in den Gesamtplan sowie in die verschiedenen und für die praktische Arbeit wichtigeren Einzelpläne. Jedes Ministerium hat einen Einzelplan, aber auch der Landtag erhält einen, genauso wie der Landesrechnungshof oder die Sächsische Datenschutzbeauftragte. Hier gibt es eine Liste aller Einzelpläne für den Doppelhaushalt 2023/2024 auf der Website des sächsischen Finanzministeriums.
Die Regierung aus CDU, Bündnis90/ Die Grünen und SPD hinterlässt in ihrem Haushaltsentwurf zahlreiche Leerstellen. Die Linksfraktion kritisiert vor allem, dass der Haushaltsentwurf der Koalition die sozialen Belastungen dieser Zeit und infolge der niedrigen Löhne nicht ausreichend berücksichtigt (https://www.linksfraktionsachsen.de/politik/haushalt/).
In den kommenden Wochen bis zur Landtagssitzung am 19./ 20. Dezember 2022 wird der Haushaltsentwurf der Regierung im Landtag besprochen. Die Fraktionen haben die Gelegenheit, ihn noch per Antrag zu ändern. Diese Änderungsanträge zu den von mir verantworteten Themen Wohnen, Asyl, Justiz und Drogen habe ich für die Fraktion DIE LINKE eingebracht (beim Anklicken der Überschriften erscheint eine Erläuterung ;)
Asyl
Wir fordern: 300.000 Euro für 2023 / 400.000 Euro für 2024
Unsere Begründung: Die bevorstehende Förderung einer Asylverfahrensberatung in Sachsen durch Bundesmittel setzt Eigenmittel für die freien Träger in Höhe der veranschlagten Summe voraus. Diese können angesichts ihrer Höhe die Träger nicht erbringen, sodass zu befürchten ist, dass sich kein Träger für die Asylverfahrensberatung finden wird. Es liegt im gesamtstaatlichen Interesse, dass das vom Bund finanzierte Beratungsangebot durch die Länder kofinanziert wird. Die Finanzierung muss sich von 2023 auf 2024 erhöhen, da auch der Bund die Fördersumme erhöhen wird.
Wir fordern: 1,5 Millionen! Jeweils für 2023/ 2024
Unsere Begründung: Wir wollen die Etablierung eines professionellen Clearingverfahrens in den Aufnahmeeinrichtungen zwecks Identifizierung besonders schutzbedürftiger Personen fördern. Dazu braucht es eine Stelle mit 40h/Woche pro Aufnahmeeinrichtung auf Grund des herausgehobenen Arbeitsaufwandes. Mit umfasst sind Ausgaben für Bürounterhalt, Sprachmittlung etc.
Wir fordern: 10 Millionen pro Jahr einzusparen!
Unsere Begründung: Die finanziellen Aufwendungen für den Betrieb des Abschiebeknastes in Dresden und die Inhaftierung von Geflüchteten in Abschiebeknästen in anderen Bundesländern wollen wir streichen. Abschiebehaft ist Haft ohne Straftat und ein in jeglicher Hinsicht der Menschenwürde widersprechendes Mittel. In der Anwendung des Rechts kommt es zudem zu erheblichen, systematischen Mängeln. So waren 50 Prozent der Mandant:innen des Rechtsanwalts Peter Fahlbusch in Abschiebehaft rechtswidrig inhaftiert. Ein solches System darf nicht gefördert werden!
Wir fordern: 15 Millionen! Zusätzlich zu den jeweils für 2023 und 2024 bereits bereitgestellten, 13,5 Millionen Euro fordern wir für jedes Jahr 1,5 Millionen Euro mehr
Unsere Begründung: Wir wollen das Budget für Teil 1 der Integrativen Maßnahmen um je 1,5 Millionen Euro auf zirka 15 Millionen erhöhen, damit mehr Träger einbezogen werden können. Außerdem sollen Tarifanpassungen und Preissteigerungen refinanziert werden können. Mit Teil 1 der Förderrichtlinie „Integrative Maßnahmen“ können sich Vereine bewerben, um Projekte umzusetzen. Diese sollen der Integration geflüchteter und migrierter Menschen dienen.
Eine 10%-tige Steigerung der Förderung wollen wir auch im Bereich der Kommunalen Integrationsarbeit (u.a. die so genannten KiK-Stellen) und bei der Flüchtlingssozialarbeit ermöglichen.
Wir fordern: 4 Millionen Euro für 2023 / 9,85 Millionen Euro für 2024
Unsere Begründung: Die Regierung will das Förderprogramm (Teil 5 der Richtlinie Integrative Maßnahmen) auslaufen lassen. Wir wollen es erhalten.
Im Koalitionsvertrag zwischen CDU, Bündnis90/Die Grünen und SPD heißt es auf Seite 8: Die Möglichkeiten der nachholenden Schulbildung sollen in Sachsen lebenden Menschen aus anderen Ländern ebenso offen stehen wie deutschen Bürgerinnen und Bürgern.“
Hierzu gibt es das Bildungsprogramm Ü18 (Curriculum für den Erwerb einer berufsbereichsbezogenen Grundbildung für junge Erwachsene mit Migrationshintergrund ohne oder mit stark unterbrochener Bildungslaufbahn, Teil 5 der Richtlinie Integrative Maßnahme). Die Mittel für dieses Programm schmelzen sukzessive ab und sollen 2024 ganz eingestellt werden.
Die nachholende Schulbildung für volljährige Geflüchtete ohne oder mit nicht anerkanntem Schulabschluss ist essentieller Bestandteil der Integration sowie Fachkräftegewinnung und soll daher erhalten bleiben und perspektivisch mit der Fachkräfterichtlinie verzahnt werden.
Wir fordern: 10 Millionen! Jeweils für 2023/2024
Unsere Begründung: Die Landesregierung sitzt es aus, wir wollen endlich den gleichberechtigten Zugang zur Gesundheitsversorgung für gestattete und geduldete Menschen auch in den ersten 18 Monaten nach Einreise – kurz denen, die den leistungsrechtlichen Regelungen der §§ 4, 6 Asylbewerberleistungsgesetz unterfallen, sicher stellen. Damit wird dem öffentlichen Auftrag, eine effiziente Gesundheitsversorgung sicherzustellen, nachgekommen. Zudem ist Bürokratieabbau zu erwarten.
Wir fordern: 700.000 Euro für 2023 / 1,4 Millionen Euro für 2024
Unsere Begründung: In Sachsen leben mehrere Tausend Menschen, die durch fehlende Krankenversicherung keinen oder nur unzureichenden Zugang zu medizinischer Versorgung haben. Mit der Etablierung eines Anonymen Behandlungsscheins kann die Gesundheitsversorgung für diese Gruppe gewährleistet werden. In einzurichtenden Clearingstellen soll der Behandlungsschein ausgegeben werden und Patient*innen bei der möglichen (Wieder-)Aufnahme eines regulären Krankenversicherungsverhältnisses und gegebenenfalls bei der Suche nach dem zuständigen Kostenträger unterstützt werden. Das Budget umfasst eine landesweite Clearing-Stelle mit mobilem Clearing-Angebot und die Vergabe von Anonymen Behandlungsscheinen mit 1 Ärzt*in, 2 Sozialarbeiter*innen, 1 Projektkoordination, 1 Verwaltungskraft und 2 BuFdi-Stellen.
Wohnen
Wir fordern: 250.000! Zusätzlich zu den jeweils für 2023 und 2024 bereits bereitgestellten, 150.000 Euro fordern wir für jedes Jahr 100.000 Euro mehr
Unsere Begründung: Im vergangenen Doppelhaushalt haben wir als Linksfraktion erfolgreich eine Förderung von housing-first-Projekten in Sachsen als innovative Modelle der Beendigung von Wohnungslosigkeit beantragt. Mittels housing first können Wohnungslose schnell und ohne Bedingungen eine eigene Wohnung beziehen und bekommen eine soziale Betreuung zur Seite gestellt. Bisher wird dieses Instrument, um Wohnungslosigkeit zu bekämpfen, nur in Leipzig finanziert. Wir wollen, dass auch Dresden diesen Weg gehen kann.
Wir fordern: 25 Millionen! Jeweils für 2023/ 2024
Unsere Begründung: Auf den kommunalen Wohnungsunternehmen in Sachsen liegen nach Angaben des VDW noch rund 445 Millionen Euro Verbindlichkeiten aus DDR-Zeiten. Es handelt sich um „schuldlose Schulden“, die die öffentlichen Unternehmen weiterhin aus den Mieteinnahmen tilgen müssen. Die Schulden hemmen Investitionen und können im schlimmsten Fall zur Privatisierung von Wohnungsbeständen führen.<br>Die Altschulden stammen vor allem aus Krediten, mit denen die DDR-Staatsbank das sozialistische Wohnungsbauprogramm finanzieren und Mieten quersubventionieren sollte.
Statt diese eher virtuellen Verbindlichkeiten 1990 per Einigungsvertrag zu streichen, wie in anderen Branchen geschehen, wurden sie auf die kommunalen Wohnungsgesellschaften und Genossenschaften übertragen. Die Tilgungsraten fließen seitdem an die Deutsche Kreditbank.
Wir wollen mit dem Jahr 2023 mit der Entschuldung beginnen!
Wir fordern: 50 Millionen! Jeweils für 2023/ 2024. Regierung: stellt nur 1 Million für 2024 bereit!
Unsere Begründung: Fast die Hälfte der Gebäude in Deutschland finden sich in den untersten Energieeffizienzklassen F-H wieder. Um die gleiche<br>Raumtemperatur wie in einem Gebäude einer besseren Energieeffizienzklasse zu erreichen, muss man also wesentlich mehr heizen.<br>Bewohnt werden energetisch schlechte Gebäude besonders häufig von Menschen mit einem geringen Einkommen. Die existierende Modernisierungsumlage mit der energetische Sanierungen und Modernisierungen vorangetrieben werden sollen, ist eine Fehlkonstruktion. Sie ist oft intransparent, stellt keine Anforderung an die Energieeinsparung, wodurch ineffektive Maßnahmen begünstigt werden, und treibt die Mieten in die Höhe. Die Konsequenz: einkommensschwache Mieterinnen und Mieter stehen vor einem Dilemma. Wird energetisch saniert, wird die Miete für sie unbezahlbar. Wird nicht saniert, werden die Nebenkosten unbezahlbar. In Sachsen bedarf es daher massiver Investitionen in die Schaffung eines klimaneutralen Wohngebäudebestandes, denn nur klimaneutrale Wohnungen sind langfristig auch bezahlbare Wohnungen. Die eine Millionen im Entwurf der Staatsregierung sind da sogar noch weniger als ein Feigenblatt.
Wir fordern: 10 Millionen mehr! Jeweils für 2023/2024.
Unsere Begründung: Die Förderrichtlinie gebundener Mietwohnraum soll mit Zuschüssen für Baukostenerhöhungen und zur Kompensation von Zinssteigerungen ausgestattet werden, um den Sozialwohnungsbau insbesondere in der Stadt Dresden überhaupt wieder zu ermöglichen.</p>
Unsere Begründung: Wohnen ist ein Grundbedürfnis, ein Menschenrecht. Mit einer Wohnungsbaugesellschaft könnte der Freistaat kommunale Wohnungen sichern und neue Bestände aufbauen. Viele Kommunen können dies nicht aus eigener Kraft stemmen, wohl aber der Freistaat mit seinen finanziellen Ressourcen. Dazu soll Sachsen landeseigene Grundstücke nutzen, selbst Grundstücke ankaufen und die Städte und Gemeinden bei der Planung, dem Bau und der Sanierung von Wohnungen unterstützen. Die Landes-Wohnungsbaugesellschaft soll zudem in Not geratene kommunale Wohnungsunternehmen erwerben beziehungsweise sich unmittelbar an diesen Kommunalunternehmen beteiligen.
Justiz
Wir fordern: plus 120.000 Euro und 100.000 Euro
Unsere Begründung: Der Strafvollzug in freier Form gehört zu den Vorzeigeprojekten innerhalb der sächsischen Justiz und befindet sich seit einigen Jahren mehr oder weniger in der Phase der Etablierung. Es bleibt festzustellen, dass es innerhalb der Justizvollzugsanstalten immer noch viele Vorbehalte gegenüber dieser Art des Strafvollzuges gibt. Deswegen scheint es notwendig, mehr Bereitschaft zu wecken, jugendliche Straftäter in freier Form unterzubringen. Es ist aus diesem Grund nicht gerechtfertigt hier eine Kürzung vorzunehmen.
Wir fordern: 100.000 Euro! Jeweils für 2023 und 2024
Unsere Begründung: Zum 1. Januar 2021 waren zirka ein Viertel der in den sächsischen JVA inhaftierten Personen nicht-deutscher Staatsangehörigkeit. Für diese Gruppe, insbesondere die der Geflüchteten, bedarf es kontinuierlicher und professioneller Beratungs- und Unterstützungsangebote. Die aufenthaltsrechtliche Sondersituation und die Inhaftierung stellen besondere Herausforderungen dar. Die bisherigen spezifischen Angebote, wie in Regis-Breitingen oder Leipzig, werden in der Regel ehrenamtlich betrieben. Mit dem Modellprojekt soll erprobt werden, ob es perspektivisch ein hauptamtliches Angebot pro JVA/ JSA geben sollte. Finanzierung: 1 VzÄ für Beratung, Fahrt- und Übersetzungskosten.
Wir fordern: 910.000 Euro für 2023 / 810.000 für 2024
Unsere Begründung: Eine Zunahme der Beratungs- und Betreuungsbedarfe, u. a. in der Suchtberatung, ist sowohl in der Allgemeinbevölkerung als auch in den JVA zu beobachten. Aus diesem Grunde ist es nicht zu verantworten, dass für 2023/24 Kürzungen vorgesehen sind. Außerdem ist es notwendig einzukalkulieren, dass Tariferhöhungen und Preissteigerungen auch für externe, in den JVA tätige Fachkräfte zu berücksichtigen sind. Wir schlagen auch hier 10 % drauf, für Tarifanpassungen und Preissteigerungen.
Wir fordern: plus 2,7 Millionen in 2023 und 2024
Unsere Begründung: Der Verpflegungssatz für Gefangene soll von 3,50 Euro auf 6 Euro erhöht werden. Dies entspricht einer Näherung an den durchschnittlichen Verpflegungssatz der sächsischen Krankenhäuser. Die Verpflegung darf kein zusätzliches Strafübel darstellen. Eine gute und gesunde Ernährung ist zudem ein Beitrag zur Gesundheitsförderung. Nicht zuletzt soll trotz der inflationsbedingten Preissteigerungen auch für Lebensmittel eine ausreichende und gesunde Ernährung gewährleistet werden.
Wir fordern: plus jeweils 60.000 Euro 2023 und 2024
Unsere Begründung: Die Vergütung der Gefangenen wird inflationsbedingt um 10 % erhöht. Dies ist vor dem Hintergrund der Erhöhung der Einkaufspreise der Anstaltskaufmänner unabdingbar.
Drogen- und Suchtberatung
Wir fordern: 3,8 Millionen! Jeweils für 2023/2024
Unsere Begründung: Wer hilfe braucht, soll sie auch schnell bekommen! Die Belastungen infolge der Corona-Pandemie wie auch Folgen, die durch den Krieg in der Ukraine verursacht sind, haben auch in Sachsen zu einer drastisch gestiegenen Nachfrage bei den Angeboten der Psychiatrie und Suchthilfe geführt.
Wir wollen die Suchtberatungs- und Behandlungsstellen stärken und Mehrkosten durch Tarifanpassungen und Preissteigerungen auffangen, Angebote zur Beschäftigung und Teilhabe stärken und auch mit Blick auf die Cannabislegalisierung neue Präventions- und Beratungsangebote fördern.
Gegen Faschismus und Geschichtsrevisionismus! Solidarität mit den Betroffenen von Krieg und Repression – überall. In Erinnerung an die Opfer des Holodomor/ Проти фашизму та історичного ревізіонізму! Солідарність з тими, хто постраждав від війни та репресій – всюди. Вшанування пам’яті жертв Голодомору
Für den 26. November mobilisiert das extrem rechte Compact-Magazin um Jürgen Elsässer zusammen mit den Freien Sachsen, Thüringer Patrioten und auch Teilen der AfD in Thüringen um den Faschisten Höcke unter dem Motto „Ami go home“ nach Leipzig.
Forderungs- und Positionspapier der Partei DIE LINKE zur Begleitung der Cannabislegalisierung
Auf Initiative von Bundes- und Landespolitiker*innen der LINKEN beschloss der Parteivorstand am 12. November folgendes Positionspapier zur Cannabis-Legalisierung:
Die Legalisierung von Cannabis zu Genusszwecken markiert im Bereich der Gesundheits- und Drogenpolitik einen drastischen und langersehnten Bruch mit der althergebrachten Verbotspolitik der Vorgänger-Regierungen.
Wir als Mitglieder der Partei Die Linke begrüßen den längst überfälligen Schritt weg von einer Politik der Bevormundung und Drangsalierung hin zu einer gesundheitsschutzorientierten Freigabe von Cannabis an Volljährige. Das kürzlich vom Bundeskabinett verabschiedete Eckpunktepapier zur Legalisierung ist daher eine deutliche Verbesserung zur bisher gültigen Rechtslage, besonders in den Bereichen Gesundheits- und Jugendschutz.
Die Bundesregierung versäumt es dennoch, auch unter Berücksichtigung des hohen gesundheitspolitischen Anspruchs an die Legalisierung, das große soziale, ökologische und gesellschaftliche Potenzial einer kontrollierten Freigabe von Cannabis auszuschöpfen. Eine zu repressive Gesetzgebung birgt das Risiko, das alte Probleme der Prohibition fortbestehen bzw. gesetzte Ziele verfehlt werden. Exemplarisch sind hierfür die im Eckpunktepapier umrissenen Regelungen zum Eigenanbau sowie im Bereich des Verkehrsrechts. „Forderungs- und Positionspapier der Partei DIE LINKE zur Begleitung der Cannabislegalisierung“ weiterlesen
Orientierung, Empathie und Organisierung für die eigenen Rechte: Migrantisierte Stimmen aus der Arbeitswelt
Der Erste, Hassan, fängt beim Versandhändler momox zu arbeiten an, um der Obdachlosigkeit zu entkommen, erlebt bei dem Online-Buchhändler jedoch unwürdige Arbeitsbedingungen, gepaart mit Rassismus. Ein Zweiter, Ahmed, ist so fertig von seinem Job in einer Porsche-Zeitarbeitsfirma, dass er zu nichts anderem mehr kommt, außer zu essen und zu schlafen. Ein Dritter, Mohammad, wird so lang von seinen Kolleg:innen in seinem Maler-Ausbildungsbetrieb gemobbt, bis er – aufs Äußerste provoziert – entlassen wird. Eine der beiden Frauen, die in „Video Voices – On Cheap Labour“, ein Film über migrantisierte Stimmen aus der Arbeitswelt von linXXnet und Space Leipzig zu Wort kommt, ist Maria. Sie stellt fest, dass Migrant:innen und Geflüchtete lang im Unwissen über ihre Arbeitnehmer:innen-Rechte bleiben, nachdem sie in Deutschland angekommen sind. Sie selber musste ihre Rechte auf die harte Tour lernen, nach zahlreichen Jobs, unter anderem bei Gorillaz.
Der 45-minütige Film wurde am 29. September im Rahmen der Interkulturellen Wochen der Stadt Leipzig beim Best Day e.V. auf der Eisenbahnstraße ausgestrahlt. „Orientierung, Empathie und Organisierung für die eigenen Rechte: Migrantisierte Stimmen aus der Arbeitswelt“ weiterlesen