Am 13. Februar 2011 veranstaltet die LINKE. Dresden um 9.30 Uhr einen Gedenkakt am Neustädter Bahnhof. An der dort angebrachten Tafel in Gedenken an die deportierten Jüdinnen und Juden soll der Opfer des Nationalsozialismus gedacht werden.
In Redebeiträgen werden sich Cornelia Ernst (Mitglied des Europäischen Parlamentes), Holm Theinert (VVN-BdA) und Marie Wendland (Linksjugend Solid Sachsen) mit der Notwendigkeit einer verantwortungsvollen Erinnerungspolitik auseinandersetzen.
„Auch 66 Jahre nach Kriegsende darf das Leid, dass Deutschland mit dem 2. Weltkrieg über die Welt gebracht hat nicht ad acta gelegt werden. Es waren die Alliierten, die dem Vernichtungskrieg und der Ermordungen von Millionen von Menschen ein Ende setzen.
Auch die Bombardierung der Stadt Dresden im Februar 1945 muss in diesen Kontext gestellt werden. Dresden war keine unschuldige Stadt, sondern Bestandteil der Kriegs- und Vernichtungsmaschinerie Nazi-Deutschlands.“
Mit dem Gedenkakt am Neustädter Bahnhof will DIE LINKE einen Kontrapunkt zur Ausgestaltung der offiziellen Gedenkveranstaltungen am 13.2. in Dresden setzen, insbesondere zur zeitgleich stattfindenden Kranzniederlegung auf dem Heidefriedhof. Nicht nur, dass dort Neonazis in großer Zahl neben VertreterInnen demokratischer Parteien den Opfern der Bombardierung gedenken, auch das generelle Konzept der Gedenkstätte ist zu hinterfragen. Mit der Einordnung des zerstörten Dresdens in die Orte nazistischer Verbrechen bietet die Gedenkstätte den Neonazis erst einen Anknüpfungspunkt für ihr revisionistisches Geschichtsbild.
DIE LINKE Dresden fordert die Umgestaltung der Gedenkstelle.
Nach dem Gedenkakt am Neustädter Bahnhof wird sich DIE LINKE am Mahngang „Täterspuren“ (organisiert vom Bündnis „Nazifrei – Dresden stellt sich quer!“, 11 Uhr ab Comeniusplatz) und den Protesten gegen den Fackelmarsch der Neonazis (zB. Kundgebung von „Dresden nazifrei“ ab 14 Uhr in der Hochschulstraße, direkt vor der Hochschule für Technik und Wirtschaft., nahe Hauptbahnhof) beteiligen. (ACHTUNG: es laufen noch Rechtsstreit – alle Infos vorher und am Tag selbst hier und hier)
Ein verantwortungsvoller Umgang mit der eigenen Geschichte ist essentielle Voraussetzung für den Kampf gegen heutigen Neonazismus. Wir rufen die Bürgerinnen und Bürger der Stadt und Menschen von außerhalb auf sich am 13.2 und 19.2.2011 couragiert gegen die Verdrehung der Geschichte einzusetzen!