Symbiose zwischen Sozialem und Kultur. Linke Abgeordnete laden für den 29. September 2011, 13:30 Uhr im Audimax der Galerie für Zeitgenössische Kunst in Karl-Tauchnitz-Straße 9-11 in Leipzig zu einer Informationsveranstaltung für eine Kulturloge in Leipzig und Umland ein.
Heike Werner (MdL DIE LINKE), Vorsitzende des Ausschuss für Soziales und Verbraucherschutz im Sächsischen Landtag und Mandy Gehrt (Stadträtin, DIE LINKE) regen die Gründung einer Kulturloge für die Region Leipzig an.
Solch ein Projekt wäre eine gelungene Symbiose zwischen Sozialem und Kultur. Bei der Kulturloge handelt es sich um eine klassische win-win-Situation für alle Beteiligten, sowohl für Kultureinrichtungen wie einkommensarme Menschen.
Im Rahmen der Veranstaltung sollen die Möglichkeiten ausgelotet werden, eine Kulturloge auch in Leipzig und im Umland ins Leben zu rufen. Angesprochen werden sollen vor allem Vertretern von Kultureinrichtungen und sozialen Initiativen der Stadt Leipzig und den angrenzenden Landkreisen, die sich eine Projektbeteiligung vorstellen können. Die guten Erfahrungen aus Städten wie Berlin, Marburg oder Hamburg zeigen, wie erfolgreich Kulturlogen arbeiten.
Gast der Veranstaltungen ist die Gründerin und Leiterin der Berliner Kulturloge, Angela Meyenburg, die über die positiven Erfahrungen der Kulturloge in Berlin berichtet, die mittlerweile jeden Monat mehrere Tausend Karten, die sonst ungenutzt verfallen wären, erfolgreich vermittelt. Wie die Studie der Universität Hildesheim unter der Leitung von Prof. Dr. Birgit Mandel belegt, können durch das Angebot der Kulturloge Berlin mehr als 50% der sogenannten Nicht-Kulturnutzer erreicht werden und Menschen einladen am kulturellen Leben ihrer Stadt oder Landkreis teilzunehmen.
Die Idee der Kulturlogen ist verblüffend und einfach: Kulturelle Einrichtungen geben Eintrittskarten, die absehbar keine regulären Käufer mehr finden werden, kurzfristig und kostenlos ab. Diese Karten werden dann an interessierte einkommensarme Bürgerinnen und Bürger in persönlicher Ansprache vermittelt. Die positiven Effekte: Menschen mit wenig finanziellem Rückhalt finden Anregungen aktiv am kulturellen und gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Gleichzeitig wird aber auch für eine bessere Publikumsauslastung von Theatern, Konzerthäusern und ähnlichen Einrichtungen gesorgt; Künstlerinnen und Künstler müssen nicht länger vor halbleeren Häusern spielen. Und für die Kultureinrichtungen entstehen keine zusätzlichen Kosten. Die Koordination übernimmt die Kulturloge als Zusammenschluss von aktiven Bürgerinnen und Bürgern mit Theatern, Bibliotheken oder Musikveranstaltern.
>>> Link zur Kulturloge Berlin