Pressemitteilung zur antifaschistischen Demonstration „Keinen Tag länger das`Nationale Zentrum`“

Am Samstag, 24.9.2011 fand in Leipzig eine antifaschistische Demonstration unter dem Motto „Keinen Tag länger das`nationale Zentrum`“ statt. Daran beteiligten sich an die 1800 Menschen. Der Demonstrationszug bewegte sich vom Augustusplatz durch die Innenstadt bis zur Odermannstraße in Leipzig-Lindenau, wo sich das Zentrum der NPD befindet. Gegen das Zentrum, gegen Neonazismus und auch gegen die in Sachsen laufende Kriminalisierung antifaschistischen Engagements richtete sich der Protest der zahlreichen Menschen.

„Das Nazi-Zentrum in der Odermannstraße existiert nunmehr fast drei Jahre. Es hat sich über die Jahre zum festen Anlaufpunkt der Neonaziszene, auch überregional, entwickelt. Hier finden regelmäßig Veranstaltungen mit HolocaustleugnerInnen und RassistInnen oder Konzerte mit Rechtsrockbands statt. Die so genannten „Freien Kräfte“ haben hier ihren Treffpunkt und strahlen mit ihren Angeboten vor allem auf junge Leute aus. Von dem Zentrum ging schon des öfteren Gewalt gegen PassantInnen, AnwohnerInnen und auch die Polizei aus. Gab es in der Anfangszeit noch häufigen und breit getragenen Protest gegen dieses Treiben, war es in letzter Zeit viel zu ruhig geworden. Vor allem dank der antifaschistischen Kampagne „Fence off“ wurde die Odermannstraße 8 in den letzten Monaten wieder verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt.
Die kraftvolle Demonstration am heutigen Tag war ein wichtiges Zeichen gegen das Treiben der Nazis hinter dem Metallzaun.“ so Juliane Nagel, Mitglied des Landesvorstandes der LINKEN Sachsen und Anmelderin der Demonstration.

Als die Demonstration durch die Odermannstraße lief, kam es kurzzeitig zur Eskalation. Einige Nazis provozierten aus dem Hof des Zentrums heraus, worauf TeilnehmerInnen der Demonstration Gegenstände in Richtung des Gebäudes warfen. Dabei kam es auch zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. Neben den zwei Polizisten wurden mindestens drei DemonstrationsteilnehmerInnen verletzt.

„Ich bedauere dass es Verletzte gab und dass einige wenige DemonstrantInnen sich nicht an die im Vorfeld mit den Behörden vereinbarten Auflagen gehalten haben. Dem OrdnerInnendienst der Demonstration gelang es nicht die Situation unter Kontrolle zu bekommen. Der Großteil der DemonstrantInnen und auch der Demonstration selbst allerdings blieb friedlich.“ kommentiert Juliane Nagel die Geschehnisse. „Couragierter und praktischer Widerstand gegen neonazistische Ideologien und Gewalt bleibt eine wichtige Aufgabe, für die gesamte Gesellschaft.“

Links:

Pressemitteilung von Fence off (24.9.2011)

Bericht auf addn.me

Artikel bei der Leipziger Internetzeitung (24.9.2011)

Bilder: Thomas Rassloff, PM Cheung, boeseraltermann

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