Heute jährt sich der Angriff von über 250 Neonazis, rechten Hooligans und Kampfsportlern im Leipziger Stadtteil Connewitz zum siebten Mal. Am 11. Januar 2016 war der rechte Mob in den links-alternativen Stadtteil eingefallen und hatte zahlreiche Läden und Kneipen zerstört. Es war großes Glück, dass dabei keine Menschen zu Schaden gekommen sind.
Im August 2018 begannen die Prozesse gegen die insgesamt 217 vor Ort festgestellten Tatverdächtigen wegen des Vorwurfs des besonders schweren Landfriedensbruchs. Die Prozesse schleppten sich bisher viereinhalb Jahre. Unter den Verurteilten befinden sich auch ein ehemaliger JVA-Beamter, ein ehemaliger Rechtsreferendar und ein Projektleiter einer MDR-Tochterfirma. Der verurteilte Connewitz-Angreifer Tobias B. wurde aufgrund der Intervention der Leipziger Gewerbebehörde als Geschäftsführer der Sicherheitsfirma Pro GSL abberufen. Heute – sieben Jahre danach – sind 204 Tatverdächtige verurteilt, davon 197 rechtskräftig. Bei zwölf Personen liegt noch kein Urteil vor, eine weitere ist zwischenzeitlich verstorben (Drucksache 7/11515). Mein Statement: „Sieben Jahre nach dem Faschisten-Angriff in Connewitz: Die Bilanz der strafrechtlichen Aufarbeitung ist ernüchternd“ weiterlesen