Um die 35.000 Menschen gingen am heutigen Montag, 12.1.2015 gegen den ersten „Spaziergang“ des Leipziger Ablegers von Pegida auf die Straße. Mit mehreren Demonstrationen verschiedener gesellschaftlicher Spektren nahmen sie ihren Weg in das Waldstraßenviertel, dem Aufmarschort der rassistischen Gruppierung Legida.
Dort gelang es bis zu 3000 AnhängerInnen von Legida – darunter eine beträchtliche Zahl an Hooligans und Neonazis – fast ungehindert ihre Demonstrationsroute zu laufen. Eine Sitzblockade im Bereich der Jahnallee in trug dazu bei die Route zur verkürzen.
„Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Viele Menschen haben heute aktiv gezeigt, dass Rassismus und Islamfeindlichkeit in Leipzig keinen Platz haben. Legida wartete nur mit zirka einem Zehntel auf.“ so Juliane Nagel für das Aktionsnetzwerk Leipzig nimmt Platz.
„Nichts desto trotz muss die Zahl der Legida-MitläuferInnen zu denken geben. Leipzig ist eben doch nicht so weltoffen, wie es sich gern zeigt. So begrüßenswert der massive Protest gegen Legida ist, so enttäuschend ist es, dass Aktionen des zivilen Ungehorsam nicht dazu beitragen konnten, Legida den Weg gänzlich zu versperren. Dies wäre ein wirksames und wichtiges Zeichen.“
Ernüchtert zeigt sich das Aktionsnetzwerk über die wiederum gestiegene Zahl der Pegida-AnhängerInnen in Dresden. Seit Mitte Oktober marschieren die so genannten „Patriotischen Europäer“ dort jeden Montag auf. Auch Legida will seine Märsche fortsetzen. Für die kommenden vier Montage seien entsprechende Versammlungen angemeldet, die vom Bundesverwaltungsgericht durch das Musikviertel führen.
„Wir dürfen nicht dulden, dass rassistische Stimmungsmache auf den Leipziger Straßen zum selbstverständlichen Ritual wird. Darum wird das Aktionsnetzwerk Leipzig nimmt Platz in dieser Woche über weitere Mobilisierungen gegen Legida beraten.“
Ein Gedanke zu „Doku: Erste Review zu den Protesten gegen Legida in Leipzig“