Gramsci lesen/ Migration/ Ultras und Antifaschismus – vier Buchvorstellungen im Rahmen von Leipzig liest 2014
* Freitag, 14.3.2014, 18 Uhr im linXXnet/ el libro, Bornaische Straße 3d:
Gramsci lesen!: Einstieg in die Gefängnishefte (Argument Verlag 2013)
mit den Herausgebern Janek Niggemann und Florian Becker
Herrschaft in kapitalistischen Gesellschaften basiert immer auch auf der Zustimmung der Herrschaftsunterworfenen. In Krisenzeiten finden verstärkte Kämpfe um den Konsens statt, die Zustimmung wird brüchig: das „Alte stirbt und das Neue kann nicht zur Welt kommen“. Diese und andere Überlegungen des italienischen Marxisten Antonio Gramsci stoßen in der Krise des neoliberalen Kapitalismus auf verstärktes Interesse. Der breit angelegte Reader liefert einen Vorgeschmack der Vielfalt von Gramscis Denken und arbeitet vereinseitigenden Lesarten entgegen.
* Freitag, 14.3.2014, 20.00 Uhr, linXXnet/ el libro, Bornaische Str. 3d
„Realität Einwanderung – Kommunale Möglichkeiten der Teilhabe, gegen Diskriminierung“ (VSA Verlag 2014)
Buchvorstellung mit den Autor*innen Koray Yılmaz-Günay und Freya-Maria Klinger
Mit dem Zuwanderungsgesetz von 2005 hat die Bundesrepublik auch offiziell die Einwanderungsrealität anerkannt. Fragen von Asyl, die Zugänglichkeit vonVerwaltung, die Planung von partizipativen Instrumenten, die Stadt- und Raumplanung oder aber das soziokulturelle Angebot sind von jeher auch kommunale Themen, die aktiv gestaltet werden können. Gerade den Städten und Kommunen kommt die Aufgabe zu, gleiche Teilhabe zu ermöglichen und emanzipatorische öffentliche Räume zu schaffen. Die Autor*innen sensibilisieren für ausschließende Strukturen und gibt Beispiele für und Hinweise auf gelingende Ansätze für ein gleichberechtigtes Zusammenleben: für Teilhabe aller, gegen Rassismus und Diskriminierung.
* Samstag, 15.12.2014, 18 Uhr, Könich Heinz, Wolfgang-Heinze-Straße/ Auerbachstraße
Kurvenrebellen. Die Ultras – Einblicke in eine widersprüchliche Szene (Verlag Die Werkstatt 2013)
Buchvorstellung mit dem Autoren Christoph Ruf
veranstaltet in Kooperation mit Roter Stern Leipzig 99 e.V. und Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen
Für viele Politiker und Medien ist die Sache klar: Ultras sind notorische Störenfriede, gewaltbereit, dialogunfähig, zuweilen auch rechtsextrem. Aber treffen diese Etiketten zu? Christoph Ruf wollte es genauer wissen und hat das Gespräch mit ihnen gesucht. Er traf dabei auf Fußballfans, die wissen, dass sie an manch negativer Schlagzeile selbst schuld sind, die sich aber dennoch zu Unrecht stigmatisiert fühlen. Und das aus gutem Grund: Ohne ihr ehrenamtliches Engagement und ihre Kreativität würde in kaum einem Stadion die stimmungsvolle Atmosphäre herrschen, für die der deutsche Fußball derzeit gerühmt wird.
Wo die Ultras auf dem Rückzug sind, haben in vielen Kurven Neonazis und Nachwuchs-Hooligans das Sagen übernommen.
*Samstag, 15.3.2014, 20 Uhr im linXXnet
„Deutsche AntifaschistInnen in Barcelona 1933–1939 – Die Gruppe »Deutsche Anarchosyndikalisten« (DAS)“ (Verlag Graswurzelrevolution 2013)
Buchvorstellung mit dem Herausgeber Dieter Nelles
Am 19. Juli 1936 trat eine kleine Gruppe deutscher EmigrantInnen in Barcelona ins Rampenlicht der politischen Öffentlichkeit. An der Seite ihrer spanischen GenossInnen kämpften Mitglieder der Gruppe „Deutsche Anarchosyndikalisten im Ausland“ (DAS) gegen deutsche Nationalsozialisten, die sich den putschenden Militärs unter General Franco angeschlossen hatten.
Die Aktivitäten der DAS und der deutschen Freiwilligen, die in anarchistischen Milizen kämpften, stehen im Zentrum dieser Arbeit.