Zwei Autor*innen des gleichnamigen Buches – Katharina König, MdL, Fraktion DIE LINKE im Thüringischen Landtag und Thomas Datt, Journalist diskutieren auf Einladung der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen über die Kriminalisierung von Antifaschismus, Moderation: Juliane Nagel
Ort: Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen, Harkortstraße 10, 04107 Leipzig
“Antifaschismus und Justiz: 2013 eröffnete das Dresdner Amtsgericht ein Verfahren gegen den Pfarrer Lothar König, einen der markanten Köpfe innerhalb des großen Spektrums antifaschistischer Politik. Laut Anklage sollte dieses Verfahren mit einer mehrjährigen Haftstrafe enden. Hintergrund der Vorwürfe ist das offene Auftreten von Neonazis in Dresden, die seit Langem den Jahrestag der alliierten Bombardierung Dresdens während des Zweiten Weltkrieges nutzen, um mit »Trauermärschen« ein rechtsextremes Geschichtsbild und eine Relativierung des Nazi-Regimes zu etablieren.
Unabhängig vom weiteren Verlauf des Verfahrens dokumentiert dieses Buch, was im bisherigen Prozessverlauf geschah. Zahlreiche Autoren – darunter der ehemalige Ministerpräsident Brandenburgs Manfred Stolpe – aus dem juristischen, politischen, kirchlichen und antifaschistischen Kontext beschäftigen sich in diesem Buch mit der Bedeutung des Prozesses.” (Quelle: http://www.laika-verlag.de/allgemein/antifaschismus-als-feindbild)
Zwei der AutorInnen haben wir zu einer Podiumsdiskussion eingeladen, um mit ihnen das Thema “Feindbild Antifaschismus” von zwei Seiten her zu beleuchten. Zum Einen richten wir den Fokus der Betrachtung und der sich anschließenden Diskussion auf “Antifaschismus als Feindbild in der Gesellschaft” und zum Anderen auf “Antifaschismus als Feindbild in den Medien”.
Die thüringische Landtagsabgeordnete Katharina König, selbst seit Jahren aktive Antifaschistin, war Beobachterin des Prozesses und sitzt zudem für DIE LINKE im thüringischen Untersuchungsausschuss „Rechtsterrorismus und Behördenhandeln“. Sie wird einen Eindruck geben, wie Antifaschismus in der Gesellschaft reflektiert wird.
Thomas Datt, Journalist u.a. bekannt geworden durch die Berichterstattung zum Sachsensumpf, wird näher auf die Widerspiegelung von Antifaschismus sowohl im Lothar König-Prozess aber auch im Allgemeinen in den Medien eingehen. Dabei stellen wir die Frage: Ist es möglich, aus der Widerspiegelung der Berichterstattung der Medien dieses Prozesses allgemeine Thesen zum Umgang der Medien mit dem Thema Antifaschismus abzuleiten und kann man ferner erkennen, wie dieser dann wiederum in der Gesellschaft reflektiert wird?