Die Verfolgung Leipziger Antifaschist_innen nach dem 30. Januar 1933. Vortrag & Diskussion am 13.1.2014, 18:00 im Erich-Zeigner-Haus Leipzig, Zschochersche Straße 21
Ab März 1933 wurden Personen, die Nazis als politische Gegner betrachteten, teils spontan, teils organisiert in „Schutzhaft“ genommen und in KZs verschleppt.
Von den 60 frühen Konzentrationslager befanden sich 12 in ganz Sachsen, zum Beispiel in Colditz, Sachsenburg und Hohnstein.
In den frühen KZ wurden kommunistische, aber auch sozialdemokratische Funktionäre, die aus Sicht der Nationalsozialisten „die Sicherheit des Staates gefährden“ inhaftiert.
Zu den „Schutzhäftlingen“ im KZ Colditz zählten auch Leipziger Antifaschisten, darunter der Schriftsteller Bruno Apitz (u.a. „Nackt unter Wölfen“), die Kommunisten Otto Engert und Kurt Kresse sowie der SPD-Politiker Hermann Liebmann.
Die frühen Konzentrationslager in Sachsen werden im Mittelpunkt des Vortrages von Werner Billwitz (VVN-BdA Leipzig) stehen. Zudem wird der Referent seine Erkenntnisse über die Verschleppung von Leipziger Antifaschisten, nach denen zahlreiche Straßen in Leipzig benannt sind, in diese Lager vorstellen.
Die Veranstaltung soll zudem der Beginn der Auseinandersetzung mit Otto Engert sein. Gemeinsam mit Kurt Kresse, Georg Schumann und zahlreichen anderen bildete er die „Schumann-Engert-Kresse-Gruppe“, die zu den aktivsten Widerstandsgruppen Deutschlands gehörte.
Engert, der in Lindenau lebte und arbeitete, und nach dem hier eine Straße benannt ist, wurde am 11.1.1945 im Hof des Dresdner Landgerichts hingerichtet.
Engerts Biographie zu erforschen wird der Inhalt eines kleinen Projekts sein, das in der Verlegung eines Stolpersteins im Herbst 2014 münden soll.
veranstaltet von: VVN-BdA Leipzig und Stadtbezirksverband Alt-West DIE LINKE
HINWEIS:
Auf dem Leipziger Südfriedhof findet im Ehrenhain am 12.1., 11 Uhr eine Gedenkveranstaltung für die Mitglieder der „Schumann-Engert-Kresse-Gruppe“ statt, zu der alle Interessierten herzlich eingeladen sind.