Jedes Jahr, wenn die Temperaturen steigen, wiederholt sich dasselbe Spiel. Menschen, die im Freien kulturelle Aktivitäten organisieren, werden mit Repressalien überzogen.
So hat die Polizei am Wochenende in Leipzig wieder eine Open-Air-Party aufgelöst. Diesmal in Leipzig-Schönau. In den vergangenen Wochen gab es einige solcher jähen Abbrüche von nicht angemeldeten kulturellen Aktivitäten, z.B. am 18.5.2019 in Böhlitz-Ehrenberg. Marco Böhme und ich üben Kritik:
Selbstorganisierte, nicht-komerzielle Open Air-Musikveranstaltungen gehören seit jeher zum kulturellen Leben dieser Stadt. Sie sind ein Teil des Lebensgefühls vor allem junger Menschen in Leipzig und gehören nicht kriminalisiert!
Auf Initiative des kulturpolitischen Netzwerks Global Space Odyseey hatte die LINKE die Debatte um die Schaffung legaler Möglichkeiten für selbstorganisierte Open-Airs bereits 2012 in den Stadtrat gebracht und die Stadt aufgefordert Flächen zu schaffen und die Anmeldemodalitäten für Veranstalter*innen und Künstler*innen zu vereinfachen. Doch die Verwaltung tut sich auch sieben Jahre später schwer. Im März diesen Jahres wurde die Verwaltung auf Antrag des Jugendparlaments erneut beauftragt eine Fläche für spontane Freiluft-Kulturveranstaltungen zu suchen. Solange die Stadt untätig bleibt, überlässt sie das Feld der Polizei und das kann nie eine Lösung sein.
Die Stadt Leipzig rühmt sich mit kultureller Vielfalt, Selbstinitiative und Lebendigkeit. Ein liberaler Umgang mit solchen bei jüngeren Leuten beliebten Veranstaltungen ist überfällig und ein besserer Weg als Restriktionen, die vor allem für die ehrenamtlichen Veranstalter*innen teuer werden können.
Wir fordern Mutig sein, unbürokratisch denken und Freiräume schaffen!
PM 18. Juni 2019