Der Leipziger Stadtrat wird am 18.5.2011 über die Schließung des Offenen Treffs „Zirkel“ in der Lange Straße 25 befinden. Sollte es zur Schließung kommen, würde ein Angebot im Leipziger Osten, einem Stadtbezirk, in dem sich zahlreiche Problemlagen, insbesondere materielle und soziokulturelle Armut und Bildungsbenachteiligung ballen, wegfallen. Das will die Linksfraktion nicht zulassen.Zwar weist der OFT „Zirkel“ niedrige NutzerInnenzahlen auf, dies ist jedoch weitestgehend auf den Weggang der Hauptludothek des „Freizeithäuser“ e. V. aus dem Objekt zurückzuführen. Aufgrund geplanter Baumaßnahmen zog die Ludothek im Juli 2010 aus und fand ihr neues Domizil im OFT „Bagger“ in Leipzig-Thekla. Die Lage des „Baggers“ ist für die Spielausleihe und auch für die Ausrichtung der Spieleveranstaltungen ungünstig. Mit einem Bestand von 4.000 Spielen zählt die Leipziger Ludothek neben Herne und Mannheim zu den drei führenden Ludotheken in der BRD und zog mit der Spielausleihe und mit Spieleveranstaltungen zahlreiche Kinder und Familien in das Haus in der Lange Straße 25.
Vor diesem Hintergrund schlägt die Linksfraktion im Stadtrat zu Leipzig für das bisher als OFT „Zirkel“ genutzte Haus in der Lange Straße 25 einen neuen Weg vor: die Umwandlung in ein Familien- und Begegnungszentrum. Verschiedene Vereine könnten sich mit ihren Freizeit-, Bildungs- und Beratungsangeboten unter dem Dach des Hauses vereinen. Die Ludothek soll dabei zentrales Element des Zentrums werden, der „Freizeithäuser“ e.V. käme als Träger des Gesamtangebotes in Betracht. Die Linksfraktion schlägt vor, schnellstens ein konkretes Konzept zu entwickeln, im Jugendhilfeausschuss zu diskutieren und zu bestätigen. Verschiedene Vereine interessieren sich bereits jetzt für eine Beteiligung an der Neuausrichtung der Lange Straße 25.
Der Leipziger Osten braucht neue Wege, Wege, die insbesondere Kindern, Jugendlichen und Familien Perspektiven weisen. Ein Familien- und Begegnungszentrum, in dem kostenlose Freizeit- und Treffmöglichkeiten zur Verfügung stehen, in dem sich Menschen in schwierigen Lebenslagen beraten lassen können, würde eine solche, zumindest kleine Perspektive aufmachen.
Die finanziellen Aspekte, die die Umwandlung des „Zirkels“ in ein solches Zentrum bedeuten würden, wären in der Phase der Konzeptkonkretisierung zu beraten. Zumindest die anfallenden Betriebskosten sowie eine Personalstelle wären für den Betrieb unabdingbar. Eine solche Investition in die soziale Infrastruktur im Leipziger Osten muss sich die Stadt Leipzig leisten!
Juliane Nagel, kinder- und jugendpolitische Sprecherin, 16.5.2011
Zum Änderungsantrag der Linksfraktion zur Vorlage Schließung des Offenen Freizeittreffs „Zirkel“