In der vergangenen Woche wurde eine selbst errichtete Skate-Anlage am Jahrtausendfeld in Auftrag des Liegenschaftsamts der Stadt Leipzig zerstört. Dies widerspricht Beschlüssen des Stadtrats und vor allen den Bedürfnissen von jungen Menschen.
Im Juli 2014 folgte der Leipziger Stadtrat dem Antrag der Linksfraktion die bestehenden Skate-Anlagen in der Stadt zu erhalten und für deren Wartung und notwendige Reparaturen zu sorgen.
Auch im aktuellen Sportprogramm wird bekundet, dass „vorhandene, funktional gut geeignete Sportstätten für BMX-Radsportler/innen und Skateborder/innen zu erhalten und schrittweise zu modernisieren“ seien.
Entgegen dieser auch vom Stadtrat bestätigen Ziele wurden in der vergangenen Zeit vor allem in Leipzig Süd- und Altwest Anlagen deinstalliert oder drohen zu verwildern.
Erst in der vergangenen Woche wurde eine selbst errichtete Skate-Anlage am Jahrtausendfeld in Auftrag des Liegenschaftsamts der Stadt Leipzig zerstört. Wenige Wochen vorher hatte der Verein Urban souls, der bestehende Skateanlagen betreut und pflegt, Kontakt zu den NutzerInnen aufgebaut und Vereinbarungen u.a. über Nutzungszeiten zum Zwecke des Lärmschutzes für AnwohnerInnen getroffen. Ziel war eine Verstetigung der Anlage, die sich auf städtischem Grund befindet. Es gab also keine Not diese Anlage zu deinstallieren. Vielmehr hat sich durch die Errichtung in Eigeninitiative deutlich erwiesen, dass im Stadtteil Bedarf nach entsprechenden Freizeitaktivitäten existiert.
Im April 2015 war bereits eine Skate-Anlage im Henriettenpark in Neulindenau abgebaut und nach Grünau verlagert worden. Eine weitere Anlage im Stadtbezirk Südwest – Rolf-Axen-Straße/Baumannstraße – ist bereits seit Jahren desolat und wird laut Bebauungsplan Nr. 380, Grüner Plagwitzer Bahnhof, ebenfalls verschwinden, da der Standort für eine Schule genutzt werden soll.
Auch die in der Nähe gelegene Skateanlage „Schwartzeplatz“ verfügt über ein einziges Element, welche baulich nicht zum Skaten genutzt werden kann. Zudem besteht die Kenntnis, dass diese Fläche gänzlich entfernt werden soll.
„Ich fordere die Stadt Leipzig auf schnell einen Ersatz für die Skate-Anlagen in Süd/Altwest zu schaffen und dabei NutzerInnen, Initiativen bzw. Vereine einzubeziehen.
Nichts ist schlimmer als ohne Kommunikation zu den jungen Leuten, die sich selbst für die Errichtung einer Skate-Anlage engagiert haben so dreist zu übergehen wie es am Jahrtausendfeld geschehen ist. Platz für eine dauerhafte Alternative gibt es in Plagwitz und Lindenau genug, so zum Beispiel im Umfeld des Kulturzentrums Gieszer 16 oder auf dem Areal des Plagwitzer Bahnhofs. Als Linksfraktion erwarten wir, dass die Verwaltung die Aufträge des Stadtrates genau wie die Bedarfe von jungen Leuten ernst nimmt.“
(10. Juli 2017)
Bild: Mit freundlicher Genehmigung von Mirko Schallinske II
Ich bin vor kurzem nach Lindenau gezogen und finde es erschreckend, wie wenig Möglichkeiten es hier zum Skaten gibt. Vor allem auch schade, dass die Parks, die es hier in Ecke gab, zerstört wurden. Würde mir wünschen, dass neue Plätze für Skater geschaffen werden und diese dann auch von den Anwohnern etc. akzeptiert werden!