Einen Leuchtturm, so nannte der Beigeordnete für Jugend, Soziales, Gesundheit und Familie das Kinder- und Jugendkulturzentrum KAOS in Leipzig-Lindenau. Doch diese Perspektive kann nur mittels einer umfassenden Sanierung real werden Rede in der Statdtratssitzung am 18.8.2010, der Antrag wurde einstimmig angenommen
Kunst, Aktion, Objekte und Spiel – das sind die Begriffe, die hinter dem Namen des bereits seit 1993 aktiven Projektes stehen.
Das reichhaltige kultur-, spiel- und sozialpädagogische Engagement des KAOS entfaltet insbesondere in dem von sozialen Verwerfungen geprägten Stadtteil Lindenau-Leutzsch eine wichtige Wirkung für die dort lebenden Kinder und Jugendlichen, strahlt jedoch weit darüber hinaus. Angebote im Bereich der bildenden und angewandten Kunst, Tanz, Theater, Musik, Medienarbeit sowie ein eigenes Spielmobil werden von den 5 fest Angestellten und zahlreichen Honorarkräften und Ehrenamtlichen mit Herzblut betrieben.
Die Villa am See in der Wasserturmstrasse 18 – umgeben vom Stadtteilpark Altlindenau – ist das Herzstück der Kulturwerkstatt. Herzstück und Sorgenkind muss man sagen, denn der bauliche Zustand ist mehr als prekär. Die Fenster sind undicht, so dass es reinregnet und zieht, die Elektroleitungen bedürfen einer Grunderneuerung – die Keramikwerkstatt bspw. kann Strom im laufenden Jahr nur durch eine Ausnahmegenehmigung, der Ostflügel droht einzustürzen, so dass es keine Garage für das zum KAOS gehördende Spielmobil gibt.
Dringend erforderlich sind außerdem die Trockenlegung und Abdichtung der Grundmauern, die Sanierung aller Dächer, die Aufarbeitung von Fenstern und Türen, die Sanierung der Holzbalkendecken, ein Dachausbau, Dämmung der Kellerdecke, die Restaurierung der Art-Déco-Villenräume, die Erneuerung der Sanitärinstallation und der gesamten Haustechnik sowie Brandschutzmaßnahmen.
Mit dem Konjunkturpaket 2 gab es im vergangenen Jahr auch für das KAOS Hoffnung. Mit 2,8 Millionen Euro sollte das Bildungs- und Kulturzentrum als Bestandteil des Bereiches Bildungsinfrastruktur / Soziale Einrichtungen saniert werden. Die Ernüchterung folgte – die Anträge für die soziokulturellen Einrichtungen waren aus Sicht des Freistaates im Antrag der Stadt falsch eingeordnet worden. Einige sanierungsbedürftige soziokulturelle Projekte, die den Form- und Kommunikationsfehlern um das Konjunkturpaktet II zum Opfer gefallen waren, wurden im laufenden Vermögenshaushalt bedacht. Nicht so das KAOS. Über 40 Bürgerinnen und Bürger, und damit so viele wie in keiner anderen Angelegenheit, reichten Einwände zum Haushalt ein, Mittel für das KAOS einzustellen. Mit der Beschlussfassung zum Haushalt wurden auf Antrag meiner Fraktion 100.000 Euro Planungsmittel beschlossen – heute nun liegt der ins reguläre Verfahren verwiesene Punkt 2 des Haushaltsantrages vor
Meine sehr geehrten Damen und Herren, lassen sie uns diesen 1. Schritt nun fortführen und die Komplett-Sanierung der Villa, die 1995 von der Stadt gekauft wurde, tatsächlich einleiten.
Es geht mit diesem Antrag um die Fortexistenz der Kulturwerkstatt KAOS als Ort der Kreativität, Selbstentfaltung und -erfahrung, Mitbestimmung und des sozialen Miteinanders.
Die Linksfraktion nimmt als Antragsstellerin Abstand von der Ursprungsformulierung und macht sich den Verwaltungsstandpunkt zu eigen.
Wir bitten Sie um Zustimmung und hoffen dass damit heute der Startschuss für die Sanierung des Leuchtturmprojektes KAOS gegeben wird..