Linksfraktion im Stadtrat zu Leipzig fordert die Stadtverwaltung auf Nachwuchs- und Amateurbands unter die Arme zu greifen und sich der prekären Proberaum-Situation anzunehmen.
Hier der Wortlaut des Antrages, der am 25.1.2012 ins Stadtratsverfahren gegangen ist:
Proberäume für Nachwuchs-/Amateurbands in Leipzig, Antrags-Nr.: V/A 259/12
Die Stadtverwaltung wird beauftragt, bis Juni 2012 Liegenschaften im gesamten Stadtgebiet zu prüfen, die für die Einrichtung von Proberäumen zur kostengünstigen Nutzung durch Nachwuchs- und Amateurbands geeignet sind. Die Übersicht der geprüften Räumlichkeiten wird den Fachausschüssen Kultur sowie Stadtentwicklung und Bau unter Angabe etwaiger Instandsetzungskosten vorgelegt.
In Abstimmung mit MultiplikatorInnen aus dem Bandförderungs- und soziokulturellen Bereich werden geeignete Räume ausgewählt und über deren Verwaltung und Vergabe befunden.
Die Räume sollten folgende Standards haben, um einer Nutzung als Proberäume zu entsprechen:
– Räumlichkeiten ab 14 qm
– Heizung
– sanitäre Einrichtungen
– gute Erreichbarkeit per ÖPNV
Begründung:
Weiterhin herrscht in Leipzig ein akuter Mangel an Proberäumen für Nachwuchs-/Amateurbands. Durch den Wegfall großer Proberaumobjekte (AGRA, Täubchenweg, Hupfeld-Center in Böhlitz- Ehrenberg) hat sich 2011 die Situation noch einmal deutlich verschärft. Dies konstatierte die Stadtverwaltung in Beantwortung der Anfrage der Fraktion DIE LINKE Nr. V/F 75 vom 04.03.2010. In derselben Anfrage führte die Verwaltung Räumlichkeiten auf, die als Proberäume nutzbar gemacht werden könnten. Diese Ideen wurden aus unserer Sicht allerdings nicht in die Praxis umgesetzt.
Zwar wurde im Juli 2010 auf Initiative der Bandcommunity Leipzig das Bandhaus in der Saarländer Straße eröffnet, die dort zur Verfügung gestellten Proberäume decken allerdings bei Weitem nicht den Bedarf.
In Leipzig gibt es nach Angaben der Bandstudie der Leisa GmbH für 2010 (http://www.bandstudie-leipzig.de/hauptmenue/bandstudie/ergebnisse-2010/) ca. 200 aktive Nachwuchs-/Amateurbands. Immer wieder sind Bands von Kündigungen von Räumen und überteuerten Preisvorstellungen von privaten Vermietern betroffen. Nach Einschätzung der erwähnten Bandstudie ist die Förderung von NachwuchsmusikerInnen, die im Bereich der populären Musik tätig sind, in Leipzig unterentwickelt. Die Fraktion DIE LINKE ist der Meinung, dass die Stadt NachwuchskünstlerInnen stärker unter die Arme greifen sollte. Gerade in einer Musikstadt sollte es für Bands ein ausreichendes Angebot an Übungsräumen geben, da eine Band ohne Raum nicht proben kann.