Seit geraumer Zeit sorgt die Situation um den Leipziger Hauptbahnhof immer wieder für Debatten und Aufmerksamkeit. Einerseits wird weiterhin Musikbeschallung als subtiles Mittel zur Vertreibung der sich dort aufhaltenden wohnungslosen und armen Menschen eingesetzt. Durch Intervention der Linksfraktion im Stadtrat wurde andererseits die faktische Privatisierung der überdachten Außenflächen durch Übertragung an die Deutsche Bahn zunächst verhindert. Vor allem aber wurden auf unsere Initiative verschiedene soziale- und Hilfsangebote etabliert und ausgeweitet. Eine Anfrage im Stadtrat zeigt nun Ergebnisse verschiedener Stadtratsinitiativen. Meine Pressemitteilung:
Die Linksfraktion hat die Ausstattung der Bahnhofsmission mit einer zusätzlichen Stelle erwirkt, sodass dort nun insgesamt zwei Hauptamtliche aktiv sind – unterm Strich immer noch zu wenig, angesichts der immer weiter steigenden Zahl Hilfesuchender. Auch die Etablierung kostenfreier WCs am Hauptbahnhof wird laut Stadtverwaltung bis zum Sommer realisiert. Eine zentrale Forderung der Fraktion war und ist die Etablierung einer Notübernachtung und eine Tagesanlaufstelle für Wohnungslose in Zentrumsnähe. Hier mangele es bisher an Objekten. Aus unserer Sicht sollten bei der Schaffung von Anlaufpunkten und Wohnmöglichkeiten zwingend die Investoren des neu entstehenden Quartiers nordwestlich des Bahnhofs einbezogen werden. Infolge der Vorbereitungsmaßnahmen für das Bauprojekt wurden und werden zahlreiche Menschen aus ihren Notbehausungen vertrieben.
Auch der Hilfebus geht auf einen Antrag von DIE LINKE. Fraktion im Stadtrat zu Leipzig zurück. Das Projekt ging im Februar 2019 an den Start und ist inzwischen ein fester Bestandteil der sozialen Unterstützungslandschaft für Wohnungslose geworden. Täglich fährt der Bus Treffpunkte von Wohnungslosen an und bringt diese in Notfällen auch in die Übernachtungshäuser der Stadt. Dringend nötig ist die personelle Aufstockung der Hauptamtlichen beim Hilfebus.
Gespannt blicken wir nun auf das „housing first“-Konzept, das im Dezember 2018 fraktionsübergreifend im Stadtrat gefordert wurde. Dies sieht vor, wohnungslose Menschen schnell in eigenen Wohnraum zurückzubringen und erst dann die Lösung von Problemlagen in Angriff zu nehmen.
Bei allen wichtigen Angeboten zur Versorgung und Unterstützung bleibt die Beendigung der Wohnungslosigkeit der Betroffenen das wichtigste Ziel!
PM 20. Februar 2020