Am verfangenen Wochenende befasste sich der Landesvorstand der LINKEN Sachsen mit dem alljährlichen Gedenken an die Opfer des alliierten Luftangriffes auf Dresden am 13.2.1945. Nach langer, kontroverser Debatte steht fest: DIE LINKE Sachsen beteiligt sich wie gehabt nicht an den offiziellen Feierlichkeiten am Mahnmal für die Opfer des Luftangriffes auf dem Dresdner Heidefriedhof. Einerseits sind dort seit jeher neben offiziellen VertreterInnen aus Land und Stadt sowie Akteuren des öffentlichen Lebens Nazis vertreten – seit dem Einzug der NPD in den Sächsischen Landtag 2004 auch ganz offiziell geladen. Andererseits vor dem Hintergrund einer problematischen, weil geschichtsrevisionistischen Erinnerungskultur, in deren Zuge das nationalsozialistische Dresden zur unschuldigen Stadt stilisiert wird, die vollkommen willkürlich von den Alliierten angegriffen wurde. Schon die Gestaltung des Mahnmals auf dem Heidefriedhof versinnbildlicht diese Geschichtsdeutung: unter 14 Stelen, die für die deutschen Verbrechen stehen (Auschwitz, Terezin, Dachau, Warschau, Coventry …), sticht eine heraus: Dresden.
Die lange von Antifa-Gruppen geübte Kritik an diesem die Dresdner Stadtgesellschaft bestimmenden revisionistischen Geschichtsbild hat nun also endlich auch die LINKE erreicht. Beschlossen wurde vom LINKE-Landesvorstand einen bewussten Kontrapunkt zum Heidefriedhof-Gedenkakt zu setzen: gemeinsam mit der LINKEN Dresden, der Linksfraktion im Stadtrat Dresden und im sächsischen Landtag sowie PartnerInnen aus Politik und Gesellschaft soll nach einer alternativen Gedenkform resp. -ort gesucht werden, bei/ an dem die Opfer des Nationalsozialismus in den Vordergrund gestellt werden. Außerdem wird gemeinsam mit dem LINKE-Stadtverband Dresden eine Veranstaltung zum „Opfermythos Dresden“ ausgerichtet.
zum Beschluss -> pdf
Und nicht vergessen: „Nazis stoppen reicht nicht“
Eine gute Entscheidung! Nun wäre es an der Zeit, über eine Umgestaltung des Heidefriedhofs nach- zudenken. Zum Beispiel könnte ja die Dresden-Stele durch eine für Wielun oder Guernica ersetzt werden. Auch die Inschrift auf dem großen Gedenkstein für den Februar 1945 müsste dringend verändert werden.
Immer grenzt Euch schön selber aus!
Übrigens, Jule:
Lesen ist eine Kunst, die Du offensichtlich nicht – richtig – beherrscht.
Weder der LV noch der SV haben gesagt, dass sie am 13. nicht zum Heidefriedhof gehen.
Zum Glück!