Die Leipziger Autonomen Nationalisten kündigen im Internet für den 16.10.2010 gleich zwei Demonstrationen in Leipzig an. Die erste soll von der Karl-Heine-Straße/ Engertstrasse die Karl-Heine-Str. entlang über Käthe-Kollwitz-Straße, Friedrich-Ebert-Straße, Jahnallee, Ranstädter Steinweg und Tröndlinring bis zum Hauptbahnhof führen, Route 2 beginnt am Hauptbahnhof, führt dann über Tröndlinring, Goerdelerring, Dittrichring, Martin-Luther-Ring, Roßplatz, Augustusplatz und Georgiring zum Hauptbahnhof zurück. Beide sind von 12 bis 24 Uhr angemeldet.
Auf zu zivilgesellschaftlichem und antifaschistischem Protest um die „Niederlage“ vom 17.10.2009 zu wiederholen. Wider die völkische Endzeitstimmung!
Ein Jahr nachdem an die 3000 Menschen den vom Vorsitzenden der Jungen Nationaldemokraten Sachsen und Führungsfigur der so genannten Freien Kräfte (ein länderübergreifendes Netzwerk vor allem junger, gewaltbereiter Neonationalsozialisten) Tommy Naumann angemeldeten Aufmarsch im Leipziger Osten mit einer friedlichen Blockade verhindert hatten, wollen die Nazis ihre Kampagne „Recht auf Zukunft“ mit legalen Mitteln – in Form von angemeldeten Demonstrationen – fortsetzen. Sie wollen einerseits „Gegen Polizeiwillkür und staatliche Gewalt“ und andererseits unter dem Motto „Kapitalismus abschalten – Zinsherrschaft brechen“ aufmarschieren.
Das Scheitern der Demonstration am 17.10.2009 hatte heftige Diskussionen in der extrem rechten Szene ausgelöst. Der Veranstalter geht inzwischen vor dem Verwaltungsgericht Leipzig gegen Stadt Leipzig und Freistaat Sachsen vor. Er will damit feststellen lassen, dass Stadt und Polizei nicht adäquat gegen die Versammlung des „Bündnis 17.10.“ vorging. Das Bündnis hatte zu „Widersetz“-Aktionen gegen den Aufmarsch aufgerufen, entgegen der Auffassung Naumanns allerdings nicht zu konkreten Veranstaltungen.
Juliane Nagel, Stadträtin in Leipzig und aktiv im Bündnis 17.10. , das sich mittlerweile in Aktionsnetzwerk Leipzig nimmt Platz umbenannt hat, erklärt:
„Seit einem Jahr lamentieren die Nazis über ihren Misserfolg im Oktober 2009. Der 17.10. ist für sie zum negativen Schlüsseldatum geworden.
Dies ist Verdienst vieler Menschen aus Leipzig und auch von außerhalb, die sich dem Aufmarsch der Nationalen Sozialisten am 17.10.2009 mit Kreativität und Entschlossenheit entgegenstellten. Es gilt den Nazis am 16.10.2010 wiederum eine Niederlage zu bereiten. Darum sind alle aufgerufen an diesem Tag auf die Straße zu gehen und sich den Demonstrationen menschenverachtender Ideologie entgegenzustellen. Zahlreiche neonazistisch motivierte Brandanschläge in Sachsen und die permanente Präsenz von NPD-Abgeordneten in Kommunalparlamenten, auch in Leipzig, machen Protest nötiger denn je.
Die erfolgreichen Blockaden in Dresden und Jena sollten auch in Leipzig Inspiration für einen friedlichen, aber entschlossenen Protest sein.“
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de.indymedia.org: Leipzig: Nazis wollen nochmal scheitern