Geithain: Proteste enden mit Nazi-Übergriff

Ein erster Kurz-Überblick über die Aktionen gegen den neonazistischen „Tag der Identität“ in Geithain:
Rund 200 Menschen demonstrierten am heutigen Samstag durch Geithain, um zu zeigen, dass sie weder die Naziveranstaltung noch neonazistische Einstellungen und Gewalt im Alltag dulden.

Am Markt, Höhe Badergasse, fand die erste Zwischenkundgebung – in Hör- und Sichtweite zur langsam beginnenden Veranstaltung der Nazis am Stadion – statt. Weiter ging es zum Bürgerhaus, wo der „Tag der Identität“, bestätigt durch ein Urteil des Oberverwaltungsgerichtes, nicht stattfinden konnte. Im Stadtpark schloss sich nach der Demonstration eine Abschlußkundgebung mit Musik, Redebeiträgen,Workshop und Infoständen an.
Bei der Veranstaltung der Neonazis waren den Tag über nicht ganz 100 Personen anwesend, die Stimmung eher schlecht. Erst zum Abend hin wuchs die Zahl auf 150.
Aus deren Reihen begaben sich kurz vor 18 Uhr sieben Nazis in Richtung der Veranstaltung des Bündnisses Geithain nazifrei. In unmittelbarer Nähe zur Veranstaltung trafen sie auf zwei Antifaschisten, die sie beschimpften, bespuckten und schließlich angriffen. Während einer entkommen und die Polizei verständigen konnte, wurde der andere getreten und mit Fäusten und einem Stock geschlagen. Es kam glücklicherweise nicht zu schlimmen Verletzungen. Fünf der angreifenden Nazis konnten von der Polizei aufgegriffen werden. Die beiden Betroffenen haben Anzeige erstattet.

Wir verurteilen die Nazigewalt und zeigen uns verwundert, dass die Polizei, die den Tag über massiv Präsenz zeigte und die Bewegungsfreiheit von Menschen einschränkte, die Veranstaltung im Stadtpark nicht adäquat schützen konnte. Enttäuscht zeigen wir uns auch über das Verhalten der Bürgermeisterin der Stadt Geithain, die zwar am Anfang und Ende unserer Veranstaltung „nach dem Rechten“ sah, sich dabei aber in keiner Weise inhaltlich zum Anliegen unserer Veranstaltung positioniert hat.

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