Das Blog Weltnest, „Leipzigs neues digitales Wohnzimmer“, startete in dieser Woche die neue Rubrik „Für & Wider“. Martin fragt in diesem Rahmen Kommunalpolitiker*innen verschiedener Parteien wöchentlich nach ihrer Position zu einem Thema
Martin:
Ich war am Wochenende für Weltnest Flaschen sammeln. Dabei fiel mir auf, dass die Straßen zwar von Pfandgut befreit werden, sonstiger Unrat aber liegen bleibt. In Amsterdam gibt es ein Pilotprojekt in dem Alkoholiker für das Straßensäubern Geld und eine Ration Dosenbier erhalten. Auch in Essen ist ein solches Projekt für den Frühsommer geplant. Wäre so etwas auch in Leipzig vorstellbar?
Meine Antwort:
Das Projekt fällt zunächst durch seinen freiwilligen, niedrigschwelligen und akzeptierenden Ansatz, der die prekäre Lebenssituation und gesellschaftliche Außenseiterposition der schwer Alkoholabhängigen aufnimmt, auf. Blickt man jedoch genauer hin, finden sich allerdings schnell die überwiegend negativen Aspekte. Die Entschädigung der schwer Alkoholabhängigen, die sie für die Tätigkeit des Müllaufsammelns bekommen, unterbietet selbst Niedriglöhne! Das Projekt zementiert zudem die Spirale, in der sich die Betroffenen befinden: statt Perspektiven jenseits der sozialen Deklassierung und Alkoholabhängigkeit, bekommen sie in erster Linie Bier als „Lohn“ – also Naturalien. Solche Ideen stammen doch aus dem Mittelalter, oder? Klar soll den Leuten die Möglichkeit gegeben werden, Geld zu verdienen, aber dann sollen sie auch selbst entscheiden können, was sie sich damit kaufen. Unterm Strich: ein paternalistisches Projekt, das vor allem am Gedanken der Nützlichkeit von Menschen und nicht auf die Wiedererlangung von Selbstbestimmung orientiert ist.
Quelle: Weltnest, 12.2.2014
ALKOHOLSUCHT und andere Süchte sind Folgen der Gesellschaft bezogen auf das Miteinander .Die Solidarität ist nur noch ein Wort und ein Wunsch der Gesellschaft ,Jeder ist mit Sich und den Altagszwang beschäftigt Bsp.bringst du auf Arbeit die Leistung nicht mehr ,die.Anforderungen steigen ,weil Profit erzielt werden soll,fällst du nach unten.
Bist du den Konsumzwag nicht mächtig gilst du als Aussenseiter …Kapital bestimmen deine Möglichkeiten ,hast du nix bist du nix ..da hilft.kein Flaschen sam.
Der Mensch muß erkennen ,nach der Ursache fragen und nicht die Folgen bekämpfen wenn das Kind im Brunnen liegt .