Weltnest fragt in dieser Woche nach, was die lokalen Politiker*innen zur neu entfachten Debatten um die Gestaltung des Wilhelm-Leuschner-Platzes zu sagen haben
Martin fragt:
Am Wilhelm-Leuschner-Platz wird die nächsten Jahre kein Freiheits- und Einheitsdenkmal entstehen. In der letzten Woche kamen sehr unterschiedliche Vorschläge zur Zwischennutzung auf. Von Parkplatz bis Park war alles dabei. Welches Konzept halten Sie für das sinnvollste?
Meine Antwort:
Es ist interessant, wie so manche politische Akteure, die das Freiheits- und Einheitsdenkmal um jeden Preis wollten, sich nun in Alternativvorschlägen für die Gestaltung des Leuschner-Platzes überbieten. Dabei bleibt unklar über was genau gesprochen wird.
Die eigentliche Wilhelm-Leuschner-Platz ist nur die Fläche zwischen Peterssteinweg und Ring westlich der Markthallenstraße, östlich-mittig davon findet sich die Fläche für die Markthalle und nördlich davon der Platz, auf dem das Freiheits- und Einheitsdenkmal vorgesehen war.
Es gibt bzw. gab diverse Planungen und Foren zur Entwicklung des Areals. Aber so richtig vorwärts geht es an keiner Stelle. 2008 wurde die Errichtung einer Markthalle an ihrem historischen Platz im östlichen Teil des Platzes vom Stadtrat beschlossen. Dies wäre mit der Veräußerung des Geländes an einen privaten Investor verbunden. DIE LINKE stand und steht diesem Vorhaben skeptisch gegenüber. Denn: braucht es tatsächlich noch mehr Einkaufsflächen?
An der Markthalle wie auch dem ehemals geplanten FED hängt jedoch auch die Umfeld-Gestaltung.
Ich denke, dass das Areal als Ganzes entwickelt werden muss. Vielleicht braucht es auch einen kompletten Neustart.
Auf jeden Fall sind auf diesem Weg intensive Beteiligungsverfahren nötig, die nicht nur Schein sein dürfen.
Unter anderem das Stadtforum hat einige Ideen auf den Tisch gepackt.
Ich persönlich sympathisiere natürlich damit zumindest Teile des Areals bzw. den eigentlichen Wilhelm-Leuschner-Platz als Mix aus öffentlich zugänglichen Grünflächen und Freiraum für künstlerische und jugendkulturelle Projekte und Nutzungen zu gestalten.
DIE LINKE hat die Stadt Leipzig im Juli 2014 beauftragte Räume zur Errichtung eines Skateparks zu prüfen. Auch diese Idee ließe sich hier einspeisen.