In der 11. Runde der „Für & Wider“- Rubrik von Weltnest geht es um Strategien gegen Parkplatzmangel und die Frage ob dieses nur in Schleußig virulent ist
Martin fragt:
Unsere neue Baubürgermeisterin trat mit einem Paukenschlag in Aktion. Die Straßen in Schleußig wurden massiv umgestaltet, um der Wildparkerei Herr zu werden. Warum kümmert man sich eigentlich nicht um die anderen Viertel? Schleußig ist schließlich nicht der einzige Stadtteil mit Parkplatznot.
Meine Antwort:
Ich weiß nicht, wo es im Stadtgebiet noch Probleme mit dem Parken gibt. Und so richtig will ich mich für diese Problematik auch nicht erwärmen. Sicher war die Situation in Schleußig besonders akut, wegen der dichten Bebauung und weil in der „grünen Hochburg“ scheinbar sehr viele Autos existieren. Letztendlich wurden in Schleußig vor allem auch allgemeingültige Verkehrsregeln durchgesetzt, siehe Gehwegparkverbot.
Ansonsten kann ich nur auf unser Diskussion von vor fünf Wochen verweisen. Leipzig braucht einen verkehrspolitischen Paradigmenwechsel, weg von einer autogerechten Stadt hin zu einer, in der ÖPNV und Fahrradfahren als Fortbewegungsmittel im Vordergrund stehen. Es liegt doch in den Händen und der Vernunft der Menschen selbst und an einer Politik, die Rahmenbedingungen schafft. Es braucht viel mehr Anreize, das Auto stehen zu lassen. Einen günstigen oder fahrscheinfreien Öffentlichen Personennahverkehr. Attraktive und sichere Wegeverbindungen fürs Fahrrad. Oder die Bereitschaft sich Autos zu teilen, statt sie individuell zu besitzen.
In diesem Fall liegt der Ball bei der Politik (und übrigens auch autoaffinen Wirtschaft) und bei jedem und jeder selbst das Parkplatzproblem radikal zu lösen.