Das alljährliche Ländermonitor Frühkindliche Bildungssysteme der Bertelsmann-Stiftung bescheinigt dem Freistaat Sachsen einen besonders schlechten Personalschlüssel.
Dieser liegt derzeit in der Krippe bei 1:6 und im Kindergarten 1:13. Die reale Situation sieht weitaus schlechter aus: rechnet man Vor- und Nachbereitungszeiten, Weiterbildung oder Urlaub und Krankheit hinzu, wird die reale Zeit, die ErzieherInnen mit dem Kind verbringen und damit die Betreuungsrelation noch schlechter. All dies geht zulasten der Kinder und der individuellen Förderung.
Laut einer Antwort der Leipziger Stadtverwaltung auf eine Anfrage der LINKEN lag der Krankenstand der ErzieherInnen 2013 bei 7,5 % in den kommunalen Kita und bei 7,9 % in den Horten. Im selben Jahr lagen sieben Überlastungsanzeigen von ErzieherInnen vor. Die Situation in den Kita ist also auch in Leipzig angespannt. Die Bertelsmann-Stiftung empfiehlt grundsätzlich einen Schlüssel von 1:3 in der Krippe und 1:7,5 im Kindergarten. Dies liegt nah an den Forderungen der LINKEN. Nicht vergessen werden darf der Hort. Hier liegt der Schlüssel derzeit bei 0,9 : 20. DIE LINKE fordert eine Absenkung auf 1:17.
Die schlechten Ergebnisse des jährlichen Bildungsmonitorings prallen an der CDU-FDP-Landesregierung seit Jahren ab. Damit wird Politik gegen die Erzieherinnen und Erzieher in den Einrichtungen und gegen Kinder und Familien gemacht. DIE LINKE fordert die Absenkung des Personalschlüssels endlich real zu machen. Dies kostet Geld. Geld, das in die Zukunft der Kinder gut investiert ist. Denn eine qualitativ hochwertige frühkindliche Bildung kann dazu beitragen, soziale Schieflagen auszugleichen und Bildungsungerechtigkeit vorzubeugen.
>>> „Ländermonitor Frühkindliche Bildungssysteme“, Bertelsmann-Stiftung
PM Stadträtin Juliane Nagel, kinder- und jugendpolitische Sprecherin, 25.7.2014