Die NPD hat für den kommenden Samstag, 2.11.2013 in Leipzig-Gohlis eine Kundgebung gegen den geplanten Moschee-Bau in der Georg-Schumann-Straße angemeldet. Das Aktionsnetzwerk Leipzig nimmt Platz spricht sich für einen breiten, solidarischen Protest aus. An dieser Stelle sind Hintergrundinfos und Tipps für den Protest dokumentiert
Was sind die Pläne der Neonazis am 2.11. in Leipzig-Gohlis?
Die Ankündigung der Pläne der Ahmadiyya-Gemeinde in Leipzig-Gohlis (Georg-Schumann-Straße/ Ecke Bleichertstraße) eine Moschee zu errichten stieß schnell auf Protest von AnwohnerInnen und sonstigen kommentierungswütigen Menschen. Bei zwei versuchten Gründungen einer BürgerInneninitiative waren auch AktivistInnen der lokalen Naziszene zugegen. Diesen bietet der ressentimentgeladene Protest aus der so genannten Mitte der Gesellschaft einen idealen Resonanzraum für ihre rassistische Hetze. Allesamt spielen sie sich als Religions-ExpertInnen auf und verteufeln den Islam als reaktionär, gewalttätig und nicht zu „deutschen Kultur gehörend“. Dabei wird sich nicht davor gescheut das Konstrukt eines christlichen Abendlandes in Anschlag zu bringen und historische, auf religiösen Konflikten basierende Gewalttaten aufzurechnen.
Am 18.10.2013 gründete sich im Internet die BürgerInneninitiative „Gohlis sagt nein“, die Tag für Tag mit islamophoben und xenophoben Postings aufwartet. Die MacherInnen der Facebook-Seite sind bisher noch nicht öffentlich in Erscheinung getreten.
Dafür versucht sich die NPD mit einer Kundgebung unter dem Motto „Schöner leben ohne Moscheen“ am Samstag, 2.11.2013 an die Spitze der Bewegung zu stellen.
Der Kampf gegen eine vermeintliche Islamisierung ist neben der rassistischen Stimmungsmache gegen Asylsuchende aktuell der Schwerpunkt ihrer Propaganda.
Die Kundgebung findet an der Kreuzung Georg-Schumann-Straße Ecke Lützowstraße (genauer Standort – gegenüber der Gohlis-Arkarden) statt und beginnt 11 Uhr.
Was empfiehlt das Aktionsnetzwerk Leipzig nimmt Platz?
Das Aktionsnetzwerk Leipzig nimmt Platz hat den Appell „Gemeinsam & solidarisch gegen die rassistische Nazi-Kundgebung in Leipzig-Gohlis“ veröffentlicht.
Das Aktionsnetzwerk hat sich im Jahr 2009 mit der Philosophie gegründet gewaltfreien zivilen Ungehorsam gegen Nazis und die Demonstration jeglicher Ideologien der Ungleichwertigkeit im öffentlichen Raum zu leisten. Denn: wir alle sind verantwortlich für die Stadt und Gesellschaft, in der wir leben.
Bereits im November 2012 und im August 2012, als die NPD vor der Al-Rahman-Moschee in der Roscherstraße aufmarschierte, zeigte das Aktionsnetzwerk Protest. Dabei ging und geht es um nichts mehr oder weniger als eine Absage an Rassismus und die Verteidigung der Religionsfreiheit, die die Freiheit nicht zu glauben einschließt.
Es wird empfohlen sich am 2.11.2013 pünktlich an der Kreuzung Georg-Schumann-Straße einzufinden. Kommt nicht allein, seid laut und entschlossen.
>>> Als Anlaufpunkte stehen zudem die Kundgebung des Bürgervereins Gohlis (ab 10 Uhr vor der Friedenskirche, Kirchplatz 9, mit Reden von OBM Burkhard Jung, dem Superintendenten des Evangelisch-lutherischen Kirchenbezirks Martin Henker, dem „Leipzig-sagt-Ja“-Petenten Martin Meißner, einem Vertreter des Netzwerkes gegen Islamophobie & Rassismus sowie Gerhard Klenk vom Bürgerverein Gohlis) und
zwischen 11:00 und 14:00 Uhr Mahwachen vor der Friedenskirche (Kirchplatz 9) und der Michaeliskirche (Nordplatz 14) </strong>zur Verfügung.
!!! Lest auch die Tipps zur Vorbereitung auf Aktionen und zivilen Ungehorsam!!!
Am Tag selbst kann das Geschehen per Twitter verfolgt werden:
http://twitter.com/platznehmen, Hashtag: #platznehmen.
Die Nummer des Ermittlungsausschusses lautet: 0341 – 2119313. Der EA ist eine ehrenamtliche Rechtshilfestruktur, die sich um Menschen kümmert, die durch die Polizei in Gewahrsam o.ä. genommen werden, Ruft dort nur an, wenn ihr entsprechende Vorfälle beobachtet und bringt am besten den Namen der/des Betroffenen in Erfahrung.