Spätestens mit der Eröffnung des Klamotten-Ladens „Fighting Catwalk“ auf dem Täubchenweg 43b in Leipzig Reudnitz im Dezember 2011 ist offensichtlich, dass es Leipziger Osten eine neue Qualität der Neonazibedrohung gibt. Das Sortiment des Ladens speist sich vor allem aus Bekleidung der Marke „Thor Steinar“, die vorzugsweise von Neonazis getragen wird. Entsprechend dürfte sich auch das EinkäuferInnenklientel zusammensetzen.
Doch bereits im August und September des vergangenen Jahres gab es gehäuft Angriffe auf das ebenfalls im Täubchenweg ansässige Ladenprojekt Atari. Vergangene Woche veröffentlichte das Ladenschluss-Aktionsbündnis gegen Nazis zudem die Information, dass es in der Langen Straße 15 im Zentrum-Ost einen neuen Anlaufpunkt der organisierten Leipziger Naziszene gibt.
Im Osten nichts Neues, muss mit Blick auf die Ereignisse in den Jahren 2007/ 2008 konstatiert werden. Damals war der Osten die „Homezone“ der sich organisierenden „Freien Kräfte“. Übergriffe auf Menschen, Angriffe auf ein Wohnhaus in der Holsteinstraße und Propagandaaktionen, u.a. mehrere Demonstrationen, waren alltäglich. Gebessert hat sich über die Jahre scheinbar kaum etwas.
Die Medien interessiert´s. Jetzt ist es Zeit aktiv zu werden. Das Ladenschlussbündnis kündigte bereits Aktionen an.
Als Rück- und Einblick hier ein kleiner Pressespiegel der vergangenen Woche:
* Lange Straße 15: Eigentümerin tritt Nazi-Gegnern mit Abmahnung entgegen (Leipziger Internetzeitung, 17.1.2012)
* Kameradschaftsabend im Mehrfamilienhaus? Neonazis schaffen im Leipziger Osten neue Anlaufstellen, Ladenschluss-Bündnis kündigt Protest an (Leipziger Internetzeitung, 14.1.2012)
* Fernsehbeitrag in der MDR-Sendung „Hier ab vier“ – ab Minute 6.00
* NPD-Büro in der Odermannstraße bleibt – neuer Neonazi-Treffpunkt im Leipziger Osten (LVZ-online, 11.1.12)
* Rechter Aufruhr im Leipziger Osten (Leipzig Fernsehen, 11.1.2012)
* Das NPD-Zentrum in der Odermannstraße soll weiter für Veranstaltungen genutzt werden (Mephisto 97,6, 12.1.2012)