„Tödliche Realitäten in Sachsen.“ Veranstaltung zur Dimension rechtsmotivierter und rassistischer Gewalt

Aus Anlass des einjährigen Todestages von Kamal K. und des anstehenden Prozesses gegen die Mörder von Andre K. lädt das linXXnet zusammen mit dem Initiativkreis Antirassismus am  27.10.2011, 19 Uhr ins linXXnet Bornaische Str. 3d, 04277 Leipzig zu einer Veranstaltung ein.

Am 24.10.2011 ist ein Jahr vergangen seit Kamal in Leipzig von zwei Neonazis ermordet wurde. Das Landgericht Leipzig erkannte mit seinem Urteil im Juli 2011 den rassistischen Hintergrund der Tat an und verurteilte die Täter wegen Mordes bzw. wegen gefährlicher Körperverletzung. Mit dem Urteil setzte das Schwurgericht des Landgerichtes Leipzig neue Maßstäbe. In zahlreichen ähnlichen Fällen, bei denen Menschen mit Migrationshintergrund, sozial Benachteiligte oder gegen Neonazismus Engagierte ihr Leben lassen mussten, wurde das Tatmotiv weder von Ermittlungsbehörden noch von Gerichten anerkannt.

Allein in Sachsen gibt es seit 1990 mindestens 13 Todesopfer rechtsmotivierte und rassistischer Gewalt und weitere Verdachtsfälle, die offizielle Statistik weist bis dato nur 6 aus. Der letzte Mord liegt erst fünf Monate zurück: im Mai 2011, wurde in Oschatz der Obdachlose Andre K. von mehreren Männern so schwer zusammengeschlagen, dass er wenige Tage später an seinen Verletzungen verstarb. Mindestens einer der mutmaßlichen Täter war in der rechten Szene aktiv.

Im Rahmen der Veranstaltung wird Andrea Hübler den vom RAA Sacsen e.V. herausgegebenen Sammelband „Tödliche Realitäten“ vorstellen, in dem sich zahlreiche AutorInnen mit der tödlichen Dimension politisch rechts motivierter Gewalt in Sachsen, den gesellschaftlichen Bedingungen und Reaktionen und auch dem Umgang der Behörden mit diesen Morden beschäftigen.

Andreas Fest vom Netzwerk „Mein Name ist Mensch“ und ein Vertreter des Initiativkreis Antirassismus Leipzig widmen sich den Morden an Kamal K. bzw. Andre K. Wer waren die Täter, was waren die Tatmotive und warum handelt es sich bei diesen Taten nicht um isolierte Einzelfälle sondern um einen Ausdruck gesellschaftlicher Realitäten?

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