Seit fast neun Jahren gibt es das Westwerk auf der Karl-Heine-Straße in Plagwitz als Freiraum für zahlreiche NutzerInnen – vom Kunstverein über den Hackerspace Sublab, Gastro, Ateliers, Proberäume und vieles andere mehr.
Mit dem formellen Wechsel der Mietverträge von der Hausverwaltung zur eigentlichen Eigentümerin Ende vergangenen Jahres wurde der Paradigmenwechsel eingeleitet: Mieterhöhungen, die Kündigung der Galerie Westpol und neun weiterer MieterInnen und die verharmlosende Ankündigung von „Umstrukturierungen“ sind bzw. werden vollzogen. Im Raum stehen die Einmietung einer Billardhalle und eines Supermarkts. Auch Autostellplätze sollen neu errichtet werden.
Ein Zusammenschluss von Betroffenen und UnterstützerInnen will die offensichtliche Aufwertung des Westwerks nicht hinnehmen. Mit dem Westwerk würde der fast letzte Freiraum auf der aufpolierten Karl-Heine-Straße verschwinden. Vor einiger Zeit musste bereits der Musikhändler „Underground“ in eine Nebenstraße verschwinden und der Kultspäti Buthwo sich zumindest akut verkleinern. (Die Veränderungen sind auf dem Blog West Enden mit zynischem Unterton bis Anfag 2015 dokumentiert). Auch im Bereich Felsenkeller sind derzeit kommerzielle Veränderungen in Gange, während der Nachbarschaftsgarten zu großen Teilen Eigentumshäusern weichen muss. Vor einigen Monaten Zeit kulminierte der Protest gegen die tiefgreifenden Veränderungen im Leipziger Westen, die vor allem auch die Steigerung von Wohnraum-Mieten betreffen, in Auseinandersetzungen um den Stadtteilladen.
Im linksdrehenden radio haben wir mit Olf, dem Pressesprecher des sublab über die Westwerkbezogene Gesamtsituation, Gerüchte, Relativierungen und Perspektiven gesprochen (nachhören Min 8:30 bis 29:30)
Am 5. Februar findet im Rahmen der Kampagne „Westwerk retten“ 17:00 Uhr ein Vortrag mit Diskussion statt. Am 11. Februar wird eine Demonstration stattfinden. Stay tuned und informiert euch: https://westenwehrtsich.noblogs.org/