Auch Chemnitz hat sein Dresden: am 5.3.2011 jährt sich der Jahrestag der Bombardierung der sächsischen Stadt zum 66. Mal. Neonazis nutzen auch diesen Tag für die wortwörtliche Demonstration von Geschichtsrevisionismus. Zivilgesellschaft und Antifa rufen, mit unterschiedlichen Konnotationen, zum Protest auf. Auch die sächsische LINKE ist dabei
Nachdem Nazis aus ganz Europa ihren sogenannten „Trauermarsch“ am 19. Februar in Dresden dank antifaschistischen Protestes nicht durchführen konnten, wollen nun mehrere hundert von ihnen vom Bahnhof aus durch Chemnitz marschieren. Damit gedenken sie nicht an die Reichstagswahl von 1933 anzuknüpfen, als die NSDAP in Chemnitz bereits 40 Prozent der Stimmen verzeichnen konnte, Anlass ist die Bombardierung der Stadt im Frühjahr 1945 durch alliierte Luftstreitkräfte. Sie planen deshalb einen Trauermarsch, leugnen deutsche Kriegsschuld und relativieren die Geschichte.
Jens Thöricht, Mitglied des Landesvorstandes DIE LINKE. Sachsen, erklärt hierzu:
„Der Landesvorstand der Partei DIE LINKE in Sachsen hat sein monatliches Vorstandstreffen nach Chemnitz verlegt, um am 5.März gemeinsam mit vielen Menschen auf der Straße den Protest gegen diese Geschichtsrelativierung deutlich Ausdruck zu verleihen. Weiterhin sind alle demokratischen Kräfte aufgerufen, ähnlich wie in Dresden, den Nazis entgegenzutreten und deutlichen Protest zu üben.“ Weiterhin erklärt sich Jens Thöricht solidarisch mit allen, „die mit uns dieses Ziel teilen und dem Naziaufmarsch in Sicht und Hörweite entgegen treten wollen.“
Juliane Nagel, ebenfalls Mitglied des Vorstand der LINKEN. Sachsen ergänzt:
„Es steht zu befürchten, dass die Neonazis in Chemnitz nach den Misserfolgen am 13. und 19. Februar in Dresden in großer Zahl aufmarschieren wollen. Das werden wir nicht zulassen. Wie in Dresden geht es der LINKEN dabei auch um die Auseinandersetzung mit dem inhaltlichen Hintergrund des Aufmarsches – auch in Chemnitz nehmen die Nazis die Bombardierung der Stadt durch die Alliierten zum Anlass, um Geschichte zu verdrehen. Diesem Versuch, den Nationalsozialismus zu relativeren, erteilen wir – genau wie einer in der
offiziellen Erinnerungspolitik verbreiteten Schlussstrichmentalität in Bezug auf den Nationalsozialismus – eine klare Absage“.
Pressemitteilung DIE LINKE Sachsen, 28.2.2011
und hier lohnts sich nachzulesen:
>>> Aufruf zur antifaschistischen Demonstration „Damit’s mal richtig sitzt.“ am 5.3.2011
und hier sich für Aktionistisches zu informieren: