Die Leipziger Linksfraktion kritisiert die abrupte Schließung der Kita in der Nordstraße im Leipziger Zentrum. Erst am Dienstag war bekannt geworden, dass die Kita mit 150 Plätzen aufgrund defekter Stromanlagen sofort schließen muss. Nach der Sommerpause sollen alle Kinder auf umliegende Kita verteilt werden. Meine Wortmeldung mit Steffen Wehmann, stellvertretender Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses:
„Natürlich stellt sich die Frage, warum die Mängel erst jetzt festgestellt wurden und warum keine schnelle Lösung für das scheinbar einfache Problem gefunden werden kann, um eine Schließung der Kita zu vermeiden. Uns schwebt zudem eine Teilnutzung vor, wie es jüngst auch dem Freien Kindergarten in der Lobstädter Straße im Süden ermöglicht wurde.
Die komplette und endgültige Schließung einer Kita ist ein schwerer Schlag für Kinder, Eltern und die pädagogischen Fachkräfte. Das darf nicht leichtfertig riskiert werden, ist sie doch mit Beziehungsabbrüchen und logistischen Veränderungen verbunden. Berufstätigen Eltern, den Kindern und den Erzieher*innen darf das nicht ad hoc zugemutet werden.
Die Kita in Leipzig weisen einen immensen Investitions- und Sanierungsstau auf. Gut 60 Prozent der kommunalen Gebäude sind unsaniert oder teilsaniert. Das Budget für Investitionen ist dagegen rapide gesunken: um etwa 20 Millionen Euro auf 15 bzw. 16 Millionen Euro in den Jahren 2025 und 2026. Der Antrag der Linksfraktion, hier mehr Geld zu investieren (https://gleft.de/6fg), wurde im Zuge der Beratung zur Kitabaustrategie im März abgelehnt. Das ist der falsche Weg und das wird sich rächen. Es steht zu befürchten, dass nach der Lobstädter Straße und der Nordstraße weitere Kita so gravierende Mängel aufweisen, dass eine Schließung droht. Dafür brauchen wir eine Plan und verantwortungsvolles, vorsorgliches Handeln.“
Die Linksfraktion wird die Perspektive der Kita Nordstraße im Jugendhilfeausschuss thematisieren und alsbald auch Vorschläge für den Umgang mit Kita-Gebäuden vorlegen.
PM 12. Juni 2025