Sinkende Geburtenzahlen dürfen nicht zu Kita-Personalabbau führen – pädagogische Fachkräfte halten!

In Sachsen sinken seit Jahren die Geburtenzahlen – infolgedessen kommen weniger Kinder in die Kindertagesstätten. Auch in der wachsenden Stadt Leipzig sank die Zahl der Geburten zuletzt von 5.862 (2022) auf 4.900 (2023). Kultusminister Christian Piwarz (CDU) spricht von einer „demografischen Rendite“, weil die sinkende Nachfrage nach Kita-Plätzen den Betreuungsschlüssel verbessert – sofern der Landeszuschuss stabil bleibt und kein pädagogisches Personal abgebaut werden muss. Die Leipziger Linken-Abgeordnete Juliane Nagel, die auch Mitglied im kommunalen Jugendhilfeausschuss ihrer Heimatstadt ist, hat dazu beim Kultusministerium nachgefragt (Drucksache 7/16130). Demnach sinkt die prognostizierte Zahl der für 9 Stunden täglich zu betreuenden Kinder von 265.604 (2023) auf 246.440 (2027). Zum 1. März 2023 zählte das pädagogische Personal 39.903 Personen, was 33.381 Vollzeitstellen entspricht. Die Staatsregierung geht davon aus, dass zum 1. April 2025 etwa 1.200 Vollzeitstellen weniger benötigt werden als zum gleichen Zeitpunkt 2023. Mein Statement:

„Die frühkindliche Bildung braucht klare Perspektiven und eine gute Ausstattung. Mit ordentlichen Investitionen können wir Kinder frühzeitig fördern und zur Angleichung der Bildungschancen beitragen. Es ist überfällig, dass Sachsen den Betreuungsschlüssel verbessert. Deshalb dürfen sinkende Geburtenzahlen keinesfalls dazu führen, dass der Freistaat den Kommunen einen geringeren Zuschuss zahlt – diese Gefahr ist angesichts der Kürzungsorgien, auf die der CDU-Finanzminister das Land bereits einstimmt, durchaus real. Kommunen, Kita-Träger, das pädagogische Personal sowie die Eltern und Kinder brauchen Planungssicherheit!

Um den Fachkräftenachwuchs zu sichern, muss endlich eine Ausbildungsvergütung eingeführt werden. Der Personalbedarf muss realistisch berechnet werden. Bisher werden unter anderem krankheitsbedingte Ausfälle nicht berücksichtigt. Dabei ist die Belastung der Erzieherinnen und Erzieher hoch und führt zunehmend zu Ausfällen. Dies war auch Schwerpunktthema bei meinem Perspektivwechsel-Besuch in der BBW-Kindertagesstätte Gustav-Freytag-Straße 33a im Leipziger Süden.“

PM 02. Juni 2024

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.