Sexuelle Belästigungen: Lösungen finden statt Panikmache!

In Leipziger Tageszeitungen wurde in den vergangenen Tagen über zunehmende Belästigungen in Leipziger Schwimmbädern durch „ausländische junge Männer“ berichtet. Mein Statement dazu:
Bei der Polizei gingen bis dato keine Anzeigen ein. Der Sportbürgermeister berichtet in der Ratsversammlung am 20.1.2016 von einigen Verstößen gegen die Haus- und Badeordnung in den vergangenen Tagen. Dazu gehören u.a. Lautstärkebelästigung und das Laufen von männlichen Badegästen in für Frauen vorgesehene Kabinen/ Bereiche. Er verwies auf diverse Maßnahmen, die das Sport- und Bäderamt nun unternehmen wird, unter anderem mehrsprachige Aushänge in den Schwimmbädern und die Errichtung einer Videoüberwachung des Eingangsbereichs der Grünauer Welle.

Wir müssen uns auch in Leipzig in allen Bereichen mit Interkulturalität auseinandersetzen. Mehrsprachige Aushänge in öffentlichen Einrichtungen, im öffentlichen Raum, in Straßenbahn oder Freizeiteinrichtungen gehören essentiell dazu. So kann MigrantInnen bei der Orientierung im neuen  Umfeld geholfen werden, genau so wie Missverständnissen vorgebeugt werden kann. Nur wer die Regeln einer Gesellschaft kennt, kann auch nach ihnen leben.
Sexuelle Belästigungen können nicht geduldet werden, egal ob sie durch in Deutschland geborene oder durch Zugewanderte begangen werden. Das Bild des rüden, Frauen missachtenden ausländischen, vorzugsweise arabischen  Mannes zu stilisieren, heizt jedoch die Stimmung und rassistische Stereotype unsachlich an.

Anstatt allein über restriktive Maßnahmen zu sprechen und das Problem größer zu machen als es ist, wie es die CDU-Fraktion im Stadtrat tut, wird uns nicht weiterbringen. Es braucht ein ganzheitliches Vorgehen, das die Vermittlung der Werte und Errungenschaften unserer Gesellschaft – wie der der Gleichstellung der Geschlechter – an neu ankommende MigrantInnen einschließt und den Fokus auf Prävention und Kommunikation legt.
Wenn wir allerdings über sexuelle Belästigung von Frauen in Leipzig sprechen, darf der Blick nicht allein auf Täter mit Migrationshintergrund fallen. Im Jahr 2014 gab es nach Polizeilicher Kriminalitätsstatistik mit 363 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung,  fast jeden Tag eine Straftat gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Die Dunkelziffer dürfte indes um ein Vielfaches höher sein. Hierzu war in den letzten Jahren kein vergleichbarer Aufschrei zu hören.

PM Stadträtin Juliane Nagel, 21.1.2016

>>> Guter Artikel von MDR-Jump zum Thema

2 Gedanken zu „Sexuelle Belästigungen: Lösungen finden statt Panikmache!“

  1. Integration heißt eben auch die Realität zu sehen und nicht nur zu „glauben“ das es mit Sprachkursen getan ist.

    Ein Mensch aus einer anderen Kultur braucht Monate und Jahre um sich in einer neuen Kultur einzuleben. Und es wäre vermessen zu glauben, dass jemand seine kulturellen oder religiösen Wurzeln ablegt. Mit der Hilfe für Flüchtlinge in Deutschland wird auch die Deutsche Kultur zwangsläufig Internationaler und Vielfältiger werden.

    Es wird bereichernde als auch störende Aspekte geben.

    Die Flüchtlinge müssen Zugang zur Deutschen Kultur erhalten durch Vereinsangebote… und ebenso über das Deutsche und europäische Recht aufgeklärt werden.

    Es wird auch nicht dauerhaft funktionieren, dass die beschwerlichen und langen Flüchtlingswege bis nach Deutschland zum größten Teil von Männern gewagt werden und der Familiennachzug der zurückgebliebenen Frauen eingeschränkt wird. Weil das ungleiche Verhältnis zwischen jungen Männern und Frauen aus ganz natürlichen Ursachen die Integration weiter erschwert.

    Die Integration ist in der Realität viel aufwändiger und eine viel langfristigere Herausforderung als sich das die meisten, besonders Politiker, vorstellen.

  2. Zur Zeit sind nur die Asylbewerber die sich in den Jahren zuvor eingegliedert haben. die dummen.
    Bis auf bestimmte Gruppen gab es keine Probleme. Aber jetzt geht es los. Gewalt ist keine Lösung. Aber blindsein auch nicht.

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