Am 11. Januar 2016 kam es während des LEGIDA Aufmarsches zu einem Nazi- Angriff auf Connewitz. Schätzungsweise rund 250 Nazis griffen damals den linksalternativ geprägten Stadtteil parallel zum Legida-Jahrestag gezielt an. Seitdem wird gegen 215 Verdächtige wegen besonders schweren Landfriedensbruchs ermittelt. Getan hat sich fast nichts. Mein Statement mit Sören Pellmann, MdB
„Dass es nach zwei Jahren Ermittlungen immer noch keine Anklage gegen die Täter des Angriffs in Connewitz gibt, ist kein gutes Zeichen. Zwar kann man den Behörden zugestehen, dass sie einen hohen Aufwand betreiben müssen, um Tathandlungen jedem einzelnen der Nazis direkt zuzuordnen. Aus anderen Prozessen ist aber bekannt, dass Chancen auf Verurteilung mit wachsender Zeitdistanz sinken.
Ich erwarte, dass die Ermittlungsverfahren zügig weitergeführt werden und bald eine Anklage folgt. Essentiell ist es zudem, Hintergründe über die Ideengeber und Drahtzieher des Angriffs in Connewitz zu gewinnen, die sich mit großer Sicherheit nicht unter den an jenem Abend festgesetzten Personen befinden. Der Angriff in Connewitz hat eindringlich deutlich gemacht, über welche konspirativen Organisationsfähigkeiten und bundesweiten Vernetzungen die hiesige Neonaziszene und ihr Dunstkreis verfügt und zu welchen Gewalttaten sie bereit ist. Dem muss ein Riegel vorgeschoben werden.“
(Antwort auf Kleine Anfrage zum Stand der Ermittlungen Drs 6/ 11439 vom 28.12.2017)
Sören Pellmann, LINKER Bundestagsabgeordneter aus Leipzig ergänzt: „Der Überfall auf den Stadtteil Connewitz stellte eine Zäsur dar, lange Zeit war ein solches Ausmaß an Nazigewalt in Leipzig unvorstellbar. Vor diesem Hintergrund war es wichtig, dass die im Nachgang stattfindende Spendenaktion Amadeo-Antonio-Stiftung, des Roten Stern Leipzig, des UT Connewitz und weiterer Initiativen 40.000 Euro für die Betroffenen an sammeln konnte. Dies half, gemeinsam mit den Versicherungszahlungen, die materiellen Schäden an den Projekten und Geschäften zu kompensieren. Diese Spendenaktion und die auf den Angriff folgende Organisation des Kiez-Festes in der Wolfgang-Heinze-Straße dokumentierten klar: Wir lassen uns nicht einschüchtern! Connewitz bleibt bunt!“
PM 09. Januar 2018
Wenn man mit einem Finger auf andere zeigt…zeigen drei Finger auf einen selbst.
Daß Sie jahrelang für ein „polizeifreies Connewitz“ agitiert haben und Sie jetzt auf einmal Polizeischutz fordern, wo es gegen die eigene Klientel geht, ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten. Die reservierte Reaktion der Polizei war ganz genau die richtige.
Daher meine ich: Werdet mit den schweren Jungs aus der rechten Szene mal schön alleine fertig. Ihr könnt ja die Feierabend- und Berufsdemonstranten der Antifa zur Hilfe rufen. Es könnte jedoch sein, daß die Gegner, die sie dort antreffen, weit weniger zimperlich sind, als die genauen Vorschriften unterworfene Polizei.