Linke gegen Verkauf der Güterschuppen am S-Bahnhof Connewitz: Nachhaltig denken auch in Zeiten knapper Kassen!

2024 wurden die Flächen am S-Bahnhof Connewitz, die der Herstellung eines P+R-Platzes dienen sollen, von der Stadt durch die Bahn erworben. Für die Grundstücksteilflächen des ehemaligen Güterschuppens mit Laderampe wurde auf Initiative der Linksfraktion bereits vor fünf Jahren – neben der Nutzung als P&R-Platz – eine Prüfung zur Ermöglichung kultureller Nutzung beschlossen. Diese Prüfung ergab: Eine Nutzung u.a. durch Künstlerateliers, Bandprobenräume, Gastronomie etc. ist möglich. 

Für die Instandsetzung des Gebäudes wurden allerdings hohe Kosten von mindestens 1,3 Millionen Euro veranschlagt. Laut Antwort auf meine Anfrage beabsichtigt die Stadt, den Grundstücksteil mit Gebäude daher zu verkaufen. Diesen Plan will die Linksfraktion abwenden und schlägt stattdessen eine Vergabe im Erbbaurecht unter Berücksichtigung einer auf das Gemeinwohl orientierten Nutzung vor. Mit meinem Stadtratskollegen Marco Götze erkläre ich:

„Der Verkauf von Grundstücken und Gebäuden ist strategisch falsch und raubt der Stadt langfristig Gestaltungsmöglichkeiten. Der Stadtrat hat sich in der Vergangenheit klar gegen den Verkauf kommunaler Liegenschaften ausgesprochen. Dies sollte auch für ebenjene gelten, welche gerade erst erworbene wurden. In den letzten Jahren hat die Stadt Leipzig das Modell der Konzeptvergabe von städtischen Grundstücken und Liegenschaften in Erbpacht erfolgreich praktiziert. Das soll auch im Fall des Güterschuppens zum Zug kommen.

Denkbar sind neben kulturellen Nutzungen auch solche im schulischen Kontext. So besitzt die nur wenige Meter entfernte Louise-Otto-Peters-Schule keinen separat nutzbaren Veranstaltungsraum, keine eigenen Sporträume, keinen Schulclub etc. Auch Räumlichkeiten für Ganztagsangebote, Chor – selbst Teile der Unterrichtsgestaltung – wären als sinnvolle gemeinwohlorientierte Nutzungen prüfenswert. Ein externer Zugang ließe mithin auch eine Nutzung durch die Vereinslandschaft des Stadtteils zu. Statt eines vorzeitigen Verkaufs sollte auch in diese Richtung gedacht werden. Hier befindet sich eine Liegenschaft in unmittelbarer Nähe – diese sollte nicht leichtfertig aufgegeben werden.

Durch den Erwerb des benachbarten ehemaligen Bahnhofsgebäudes durch Aldi wird es aus unserer Sicht noch wichtiger, das städtische Areal für gemeinwohlorientierte, kulturelle, soziale Ziele zu sichern. Ein Verkauf entzöge das Gelände jeglicher Steuerbarkeit zur Entwicklung dieses Verbindungsstücks zwischen Connewitz und Lößnig und ist nicht rückgängig zu machen. Das wollen wir verhindern!“

PM 13.10.2025

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