LEGIDA will am 12.1.2015 in Leipzig Stimmung gegen Muslim*innen und Flüchtlinge machen

rw15Wer steckt hinter LEGIDA? Was will der Leipziger Ableger von PEGIDA? Wie steht es um die Vorbereitung der Proteste?

Für den 12.1.2015 plant LEGIDA („Leipzig gegen die Islamisierung des Abendlandes) einen „Spaziergang“ in Leipzig. Der Aufmarsch soll 18.30 Uhr am Sportforum starten und durch das Waldstraßenviertel führen und die Stimmungsmache gegen Muslime und Flüchtlinge im Umfeld der PEGIDA Märsche auch nach Leipzig importieren.

Wer steckt hinter LEGIDA?

LEGIDA ist bereits seit dem 22.11.2014 mit einer Facebook-Seite im Internet präsent. Über die Initiatoren ist wenig bekannt. Im Zusammenhang mit der Demoanmeldung treten zwei Herren in Erscheinung, die aus dem Fanmilieu des 1. FC Lok Leipzig bzw. der inzwischen aufgelösten SG Sachsen Leipzig kommen. Marco P., Anmelder, ist inzwischen zurückgetreten. Dafür ist der sich selbst als „Militärhistoriker“ gebende Jörg Hoyer als Pressesprecher an die Spitze von LEGIDA getreten.
Regelmäßiger Gastautor auf der LEGIDA-Facebook-Seite war der Leipziger Islamwissenschaftler und Mitglied des sächsischen Landesvorstandes der „Alternative für Deutschland“ Dr. Hans-Thomas Tillschneider. Genau wie das Leipziger AfD-Mitglied Felix Koschkar distanzierte sich Tillschneider inzwischen. Beide bekundeten den Austritt aus dem LEGIDA-Organisationsteam. Dieser Schritt muss als rein strategisch-öffentlichkeitswirksames Lippenbekenntnis bewertet werden.

Was will LEGIDA?

Genau wie das Dresdner Vorbild setzt LEGIDA vor allem auf das Schüren von Stimmung gegen den Islam. In einem nach Weihnachten veröffentlichten Positionspapier geht der Zusammenhang jedoch um vieles weiter als PEGIDA und spricht damit Tacheles. Einer multikulturellen Gesellschaft wird eine klare Absage erteilt, Einwanderung soll stärker reglementiert, das Strafrecht verschärft, die Gleichstellung der Geschlechter zurückgedreht und die nationale Souveränität gegen die Europäische Union gestärkt werden. Die Forderung nach „Beendigung des Kriegsschuldkultes und der Generationenhaftung“ klingt nach astreiner Nazi-Rhetorik. Unterm Strich klingt das Pamphlet nach dem rechten Flügel der AfD, dem der genannte Thomas Tillschneider als Mitglied der „Patriotischen Plattform“ auch angehört.

Am 12.1.2015: LEGIDA entgegentreten

Fakt ist: LEGIDA gefährdet ein solidarisches Zusammenleben und eine offene Gesellschaft. Fakt ist aber auch, dass solche Positionen in unserer Gesellschaft weit verbreitet sind. Sozialwissenschaftliche Studien, wie die so genannten „Mitte-Studien“ der Sozialpsychologen Elmar Brähler und Oliver Decker, weisen regelmäßig auf den hohen Anteil vor allem fremdenfeindlicher und rassistischer Positionen hin. Auch in Leipzig wurde in der jüngeren Vergangenheit Stimmung gegen Asylunterkünfte und den geplanten Moscheebau in Gohlis gemacht. Auch in Leipzig werden MigrantInnen im Alltag diskriminiert.

Grund genug also am 12.1.2015 auf die Straße zu gehen, sich aber auch im Alltag gegen Rassismus, Diskriminierung und verbohrten Nationalismus stark zu machen.

Für den 12.1.2015 sind zahlreiche Protestveranstaltungen gegen den ersten „Spaziergang“ von LEGIDA geplant. Initiativen, Vereine, Kirchen, Gewerkschaften und Parteien rufen zur Beteiligung auf.

Mit verschiedenen Demonstrationszügen soll in Richtung des Waldstraßenviertels gelaufen werden. Auf dem Waldplatz hat der Verein Leipzig. Courage zeigen eine Kundgebung angemeldet, die als ein Anlaufpunkt und Protestort genutzt werden kann. Daneben gibt es auch Aufrufe zu Aktionen des zivilen Ungehorsam.

Überblick über die Gegenaktivitäten

3 Gedanken zu „LEGIDA will am 12.1.2015 in Leipzig Stimmung gegen Muslim*innen und Flüchtlinge machen“

  1. Echte Demonstraten vor dem 9 11 1989 in Leipzig
    kommen wieder – aus Coswig Anhalt nach Leipzig.
    Denn WIR SIND DAS VOLK und WIR sehen uns am Monatg den 12 1.2015 in Leipzig.
    Wir bitten um Info per Mail sollten wir ANHALter wie 1989 wieder gebraucht werden. Danke und Grüße nach mei Leipzsch.
    Bis bald Harald

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