Am Sonntagmorgen, 18.3.2012 wurden in Delitzsch acht nicht-rechte Menschen durch Nazis angegriffen. Zu zwanzigst schlugen diese auf zwei der von einem Ska-Konzert kommenden Leute ein. Ein Musiker aus Tschechien wurde so schwer verletzt, dass er schwere und wohlmöglich bleibende körperliche Schäden davon tragen könnte – ob er auf dem rechten Auge jemals wieder sehen können wird ist ungewiss. Außerdem wurde eine Frau gegen den Kopf geschlagen.
Radio Corax sprach mit Toni aus Delitzsch, der bei dem Vorfall dabei war. Im Interview geht es auch um die „Delitzscher Zustände“.
Denn krasse Nazigewalt ist in der Stadt nichts Neues. Bereits 1999/ 2000 und zuletzt 2009/ 2010 terrorisierten Neonazis hier systematisch Menschen, die nicht in ihr Weltbild passen.
Wenn man über Delitzscher Nazistrukturen spricht, taucht unweigerlich der Name Maik Scheffler auf. Der Mitbegründer des „Freien Netzes“ gilt als wichtiges Bindeglied zwischen militanter, parteiunabhängiger Naziszene und NPD. Letztere sichert ihm inzwischen auch seinen Lebensunterhalt, denn Scheffler ist nicht nur Stadtrat der NPD in Delitzsch und Vorsitzender des NPD-Kreisverbandes Nordsachsen, seit Juli 2011 bekleidet er das Amt des stellvertretenden Landesvorsitzenden. (Hintergrundartikel bei GAMMA) Zu seiner Wahl als Kreischef der NPD Nordsachsen 2009 sagte Scheffler, dass er den Landkreis zu einer „nationalen Musterregion“, zur „zweiten Sächsischen Schweiz der NPD“ machen wolle. Wie eine solche Region ganz praktisch aussieht, bekamen die Opfer des Übergriffs am Sonntag zu spüren.
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