In den vergangenen Jahren wurde im Leipziger Stadtrat wiederholt über die Einrichtung eines städtischen Drogenkonsumraums diskutiert. Noch im Jahr 2016 lehnten Polizei und Verwaltung eine zivilgesellschaftliche Initiative aus dem Leipziger Osten ab, die einen Konsumraum für Leipzig forderte.
Eine Stadtratsinitiative der Fraktionen Die Linke, Bündnis ’90/ Die Grünen und Freibeuter von 2023 führte nun zum Erfolg: Nachdem die Landesregierung kürzlich eine entsprechende Verordnung veröffentlichte, will die Stadt Leipzig in 2025 einen mobilen Konsumraum unter Trägerschaft des Klinikum St. Georg einrichten. Mein Statement:
„Die Inbetriebnahme eines Drogenkonsumraums in Leipzig ist ein wichtiger und längst überfälliger Schritt, der nachhaltig zur Gesundheit und Sicherheit der Konsumierenden wie auch der Allgemeinheit beitragen wird. Wir freuen uns, dass Leipzig infolge unseres Stadtratsantrags dem Vorbild vieler anderer Großstädte folgt und den ersten Konsumraum in Sachsen einrichtet.“
Die 2023/24 durchgeführte Machbarkeitsstudie für den Leipziger Konsumraum verwies einmal mehr auf die breite Evidenz für die positiven Auswirkungen von Drogenkonsumräumen. Unter anderem sorgen diese für weniger Drogentodesfälle und -notrufe, während sie die Inanspruchnahme von Gesundheitsmaßnahmen und risikoärmeren Konsumformen erhöhen. Zudem führen Konsumräume nicht zu erhöhter Kriminalität in deren Umfeld, senken jedoch das Ausmaß öffentlichen Substanzgebrauchs und weggeworfener Konsumutensilien.
„Drogenkonsumräume sind erwiesenermaßen eine wirksame gesundheits- und sicherheitspolitische Maßnahme. Jeden Tag können dadurch Leben gerettet, Verletzungen sowie Infektionen verhindert und professionelle Hilfsangebote unterbreitet werden. Wir rufen dazu auf, jetzt schnell zu handeln – der Konsumraum soll so bald wie möglich starten können!“, erklärt Juliane Nagel abschließend.
PM 23.9.2024