Mit 8922 Stimmen wurde ich gestern direkt in den Sächsischen Landtag gewählt. Das ist ein respektables, überwältigendes Ergebnis. Die von meinem Unterstützer*innenteam ausgerufene „mission possible“ ist vollendet.
Nach mehreren Presse-Interviews und virtuellen und direkten Glückwünschen habe ich endlich Zeit einen überschwenglichen Dank auszusprechen. Der einzige Wahlkreis, der in Sachsen nicht an die CDU gegangen ist, ist der Leipziger Süden. Das macht mich stolz. Dabei geht es nicht in erster Linie um mich, sondern um die vielen Menschen, die hier leben, arbeiten und sich engagieren. Ohne die vielfältigen Kooperationen und Unterstützungen – nicht nur im Wahlkampf, sondern eben vor allem im Alltag – wäre dieser deutliche Sieg nicht möglich gewesen.
Betrüblich stimmt die geringe Wahlbeteiligung: 49,2 % der wahlberechtigten Menschen in Sachsen nahmen ihr Wahlrecht wahr und damit 3 % weniger als 2009 und über 10 % als noch 2004. Sicherlich hat die CDU einiges dazu beigetragen, das Land in Lethargie zu versetzen, andererseits konnten auch die meisten anderen Parteien nicht ausreichend mobilisieren, auch nicht für ein rot-rot-grünes Projekt.
DIE LINKE hat landesweit 1,7 % verloren, ebenso haben CDU und Grüne Stimmen abgegeben, die FPD scheiterte erwartungsgemäß an der 5%-Hürde.
Mit 9,7 % zieht die Alternative für Deutschland in den Sächsischen Landtag ein. Das ist erschreckend, denn die AfD versteht es gut rassistische, sozialdarwinistische und antidemokratische Positionen „gesellschaftsfähig“ zu verpacken. Mit der AfD und ihrer Tabubruch-Strategie wird das Klima in Sachsen noch rauer.
Die NPD verpasste den Einzug in den Landtag mutmaßlich knapp: Bei aller Freude muss festgehalten werden, dass über 80.000 Menschen für eine klar menschenfeindliche Partei stimmten. Mit dem Rausfallen aus dem Landtag in Sachsen gehen der NPD massiv finanzielle Ressourcen verloren, auch das NPD-Büro in der Odermannstraße 8 in Lindenau soll vor dem Aus stehen. Immerhin das.
Ich blicke gespannt auf die Zukunft. Der Einzug in den Landtag bedeutet keinesfalls, dass ich nicht mehr in Leipzig sein werde. Im Gegenteil: die Politik hier und vor Ort gibt der Landtagsarbeit erst Sinn und Fundament. Meine Arbeit im Stadtrat werde ich mit der im Landtag kombinieren. Das linXXnet bleibt der Ort, an dem ich anzutreffen bin.
In diesem Sinne: mit viel Herz und kritischem Geist – weiter gegen den Strom.
>>> Roter Farbtupfer im CDU-Land (taz, 2.9.2014)
>>> Eroberung im „Jule-Wahlkreis“ pdf-Artikel (SZ, 2.9.2014)
>>> Trotz vieler Widerstände: Linkspolitikerin Juliane Nagel feiert erneuten Wahltriumph (LVZ-online, 1.9.2014)
>>> Roter Punkt im schwarzen Freistaat (detektor.fm, 1.9.2014)
>>> Farbtupfer im schwarzen Sachsen (sz-online.de, 1.9.2014)
>>> LEIPZIG FERNSEHEN besucht zwei Gewinner der Direktmandate (1.9.)
>>> Landtagswahl in Leipzig: CDU holt sechs Mandate – Juliane Nagel triumphiert erneut (Lvz-online, 1.9.2014)
Herzlichen Glückwunsch!
Vielen Dank ;)
Mein Respekt für eine konsequente Antifaschistin! Deshalb ist der Wahlsieg auch verdient…