Es gibt kein ruhiges Hinterland: Busanreise nach Zwönitz (Erzgebirge) am 31. Juli 2021

Das Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“ organisiert am 31. Juli eine Busanreise nach Zwönitz zur Demonstration „Schicht im Schacht. Faschistische Normalisierung durchbrechen!“. Die Kleinstadt im Erzgebirge war in den letzten Monaten Schwerpunkt rechter Organisierungen gegen die Corona-Maßnahmen.

Seit Wochen treffen sich wöchentlich hunderte Menschen auf den Straßen von Zwönitz, um gegen die Coronamaßnahmen zu protestieren. Der kleine Ort bei Annaberg-Buchholz ist zwischenzeitlich Wallfahrtsort für organisierte Neonazis geworden. Der Bürgermeister richtete seine Kritik an die Polizei, nicht an die zum Teil gewaltsamen rechten Ausbrüche. Journalist*innen sowie alternative Menschen waren dem Treiben schutzlos ausgeliefert.

Dazu erklären die Organisator:innen der Demonstration von Spektrum 360°: “Wer denkt, diese Zustände fallen vom Himmel, ist entweder politisch blind oder völlig abgestumpft. Dabei scheinen Verbohrtheit, Stumpfsinn und Heimattümelei hierzulande Volkssport zu sein. Seit Jahren werden faschistische Tendenzen kleingeredet und Vorfälle beschönigt, um das Idyll Erzgebirge zu bewahren. Ob die Verbindung des NSU in die Region, das Aufkommen der Schneeberger Lichtelläufe oder der Mord an Christopher W. – es gab genug Anzeichen für derartige Auswüchse.“

Juliane Nagel, MdL Die Linke, betont: „Es ist wichtig, dass wir aus den Großstädten heraus die unterstützen, die rechten Umtrieben aufrecht entgegentreten. Mit der Unterstützung durch die verantwortliche Politik können sie nicht rechnen, wie der Bürgermeister von Zwönitz im Erzgebirge in Reaktion auf die Angriffe von Corona-Leugner:innen auf Polizeibeamt:innen oder der Besuch des Ministerpräsidenten gut demonstrierten. Sicher kann eine antifaschistische Demonstration die alltäglichen Verhältnisse, das Dulden von rechten Umtrieben nicht ändern. Aber sie ist ein Kontrapunkt, sie kann den Antifaschist:innen vor Ort zumindest einen Moment der Sicherheit und Stärke gewähren.“

Abschließend ruft Irena Rudolph-Kokot für das Aktionsnetzwerk auf: „Die sächsischen Verhältnisse immer wieder in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken, gehört zur antifaschistischen Arbeit. Die Situation in Zwönitz macht dies aus unserer Sicht gerade bitter nötig. Also lasst uns gemeinsam die Antifaschist:innen vor Ort unterstützen! Kommt mit nach Zwönitz und sichert euch jetzt Bustickets! Es gibt kein ruhiges Hinterland!“

Tickets für die Busanreise gibt es im „NoBorders“ (Wolfgang-Heinze-Straße 6) oder im „Zu Spät“ (Kippenbergstraße 28). Alternativ könnt ihr die Tickets online erhalten, schreibt dazu bitte „Leipzig nimmt Platz“ auf Facebook an.
Weitere Informationen: https://www.facebook.com/events/980708572471576

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