„Die verschwiegenen Toten – Opfer rechter Gewalt in Leipzig seit 1990″

Vom 11. bis 24. Mai 2015 ist die Ausstellung des Initiativkreis Antirassismus im Pöge-Haus im Leipziger Osten zu sehen
Seit 1990 zählt die Amadeu-Antonio-Stiftung mindestens 184 Todesopfer “rechter Gewalt” in Deutschland. In Leipzig wurden mindestens acht Menschen umgebracht; hinzu kommen zwei Verdachtsfälle. Damit weist Leipzig im bundesweiten Vergleich die zweithöhste Zahl an rechtsmotivierten Morden auf. Mit der Ausstellung „Die verschwiegenen Toten – Opfer rechter Gewalt seit 1990 in Leipzig“ will der Initiativkreis Antirassismus für die offizielle Anerkennung der Toten als “Opfer rechter Gewalt” eintreten und dem Schweigen über dieses Thema ein Ende setzen. Die einzelnen Morde erfordern eine kritische Auseinandersetzung mit deren Ursachen in unserer Gesellschaft, die diese Taten erst ermöglicht haben. Die Opfer verdienen es, sich ihrer zu erinnern.

Im Rahmen der Ausstellung soll über die Dimension rechter Gewalt in Deutschland und im Besonderen in Leipzig gesprochen werden. Zudem wird der politische, juristische und gesellschaftliche Umgang mit den Betroffenen und ihren Angehörigen transparent gemacht und die Notwendigkeit des aktiven Gedenkens an die Getöteten thematisiert.

Die Ausstellung wird vom 11.-24. Mai im Pöge-Haus (Hedwigstraße 20, 04315 Leipzig) zu sehen sein.

Ausstellungseröffnung mit Vortrag und Rundgang: Montag, 11.Mai 2015 um 19 Uhr

Öffnungszeiten der Ausstellung: Montag und Dienstag von 13-19 Uhr und Samstag und Sonntag von 12-20 Uhr

Begleitveranstaltung: Rassistische Mobilisierungen – zurück in die 90er Jahre? am Dienstag, 20. Mai 2015 um 19  Uhr im Pöge-Haus (Hedwigstraße 20, 04315 Leipzig)

Mit der Zunahme von internationalen Krisen und Kriegen steigen in Deutschland wieder die Zahlen von Menschen, die Asyl suchen. Damit einher geht ebenso ein Anstieg von rassistischen Angriffen und Übergriffen auf Unterkünfte für Geflüchtete. Auch Brandanschläge wie in Tröglitz nehmen zu. In vielen Texten werden daher Vergleiche zu den Pogromen anfang der 90er Jahre in Deutschland wie in Hoyerswerda oder Rostock gezogen. Doch ist dieser Vergleich gerechtfertigt? In der Veranstaltung sollen anhand von Dokumentationen und Videos Unterschiede und Gemeinsamkeiten diskutiert werden.

 

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