Der Antrag der Linksfraktion zur Errichtung einer Skate-Anlage in Leipzig Alt- bzw. Südwest wurde in der Stadtratssitzung am 31. Januar 2018 angenommen. Meine Rede zum Nachlesen:
Unser Anliegen ist einfach, übersichtlich, leicht umsetzbar und es greift vor allem Bedarfslagen junger Menschen in dieser Stadt auf. Das war am regen Interesse an der Verhandlung des Antrages im Jugendhilfeausschuss zu sehen, bei der ersten Lesung folgten dem über 20 Skaterinnen und Skater. Und das ist auch klar: Skaten ist aufgrund seiner Niedrigschwelligkeit und der Möglichkeit, dies zwanglos und kostenfrei im öffentlichen Raum auszuüben, eine unter jungen Menschen sehr beliebte Freizeitbetätigung.
Kurz zum Hintergrund des Antrages. Bereits im Juli 2014 folgte der Leipziger Stadtrat dem Antrag der Linksfraktion, die bestehenden Skate-Anlagen in der Stadt zu erhalten und für deren Wartung und notwendige Reparaturen zu sorgen.
Auch im aktuellen Sportprogramm wird bekundet, dass „vorhandene, funktional gut geeignete Sportstätten für BMX-Radsportler/innen und Skateborder/innen zu erhalten und schrittweise zu modernisieren“ seien.
Entgegen dieser auch vom Stadtrat bestätigen Ziele wurden in der vergangenen Zeit in Leipzig Südwest und Altwest Anlagen deinstalliert oder drohen zu verwildern.
Wenige Monate nach dem Beschluss verschwand eine Anlage im Henriettenpark in Neulindenau, aufgrund Beschwerden und Klageandrohung eines Anwohners. Zwei weitere Anlagen in Zschocher, einerseits in der Rolf-Axen-Straße/Baumannstraße und am Schwarteplatz werden verschwinden bzw sind zum Skaten völlig ungeeignet.
Also machten sich junge Leute selbst einen Kopf und bauten im Sommer letzten Jahres eine eigene Anlage am Jahrtausendfeld, auf kommunalem Grund. Im Hintergrund gab es bereits Gespräche und Schritte zur faktischen Legalisierung der Anlage inklusive eines Regelwerks, das den Lärmschutz mitdenken sollte. Aber: Die Schritte wurden jäh unterbrochen – am 5.7. deinstallierte das Liegenschaftsamt die Anlage und nicht nur das: Zerstörte auch die Bestandteile.
Genau so geht man eben nicht mit dem Engagement von jungen Menschen in dieser Stadt um.
Vor diesem konkreten Hintergrund, aber vor allem auch vor dem Hintergrund des nicht eingelösten Stadtratsbeschlusses von 2014 die bestehenden Skateanlagen zu erhalten und instand zu setzen beantragen wird also die Errichtung einer Skateanlage in den Stadtbezirken Alt- oder Südwest. Dort ist Bedarf und dort wurden Einschnitte in die vorhandene Infrastruktur vorgenommen.
Nun wurde sowohl in Ausschüssen als auch in den involvierten Stadtbezirksbeiräten auch über die Standortfrage gesprochen. Und ich will deutlich machen, dass wir uns eine gute erreichbare Lage wünschen. Entgegen des Verwaltungsstandpunktes, den wir zur Abstimmung stellen wollen, insistieren wir darauf, dass der Bahnhof Plagwitz als möglicher Standort weiter in der Prüfung bleibt und dort ernsthaft nach einem Standort gesucht wird. Von der Initiative Bürgerbahnhof Plagwitz gibt es klare Zeichen, dass eine Skateanlage erwünscht ist. Auch lassen sich vor Ort ganz sicher die hohen Lärmschutz-Ansprüche berücksichtigen.
In diesem Sinne möchte ich gern protokollarisch festhalten lassen, dass die von uns im Antrag beispielhaft vorgeschlagenen Flächen Bahnhof Plagwitz und Umfeld der Gieszerstr 16 weiter in der Flächenprüfung bleiben. Wir wünschen uns zudem eine zeitnahe Realisierung des Anliegens und eine unbedingte Einbeziehung der potentiellen Nutzerinnen und Nutzer in die Gestaltung der Anlage. Mit dem Verein urban Souls steht der Verwaltung dabei ein kompetenter und bekannter Ansprech- und Kooperationspartner zur Verfügung.
Rede zum Antrag VI-A-04695 der Fraktion DIE LINKE „Skateanlage Südwest/Altwest“