Die BewohnerInnen der Garskestraße 11/13 in Leipzig-Grünau wurden nach Angaben des Sozialamtes in Leipzig kürzlich über das Ende der Unterbringung in den von ihnen bewohnten Gewährleistungswohnungen informiert. Da die Zuweisung von Geflüchteten nach Leipzig unter den Erwartungen zurückbleibt, sollen die Gewährleistungswohnungen an die Wohnungs- und Obdachlosenhilfe zurückgehen und die Betroffenen in Gemeinschaftsunterkünfte zurückziehen.
Etwa 750 Geflüchtete lebten im November 2016 in den so genannten Gewährleistungswohnungen, die vor allem dazu bestimmt sind, Wohnungslosigkeit zu vermeiden. Weitere etwa 1.300 Personen lebten dezentral in Wohnungen mit eigenem Mietvertrag.
Stadträtin Juliane Nagel kommentiert:
Natürlich sind aufgrund der sinkenden Zahl von Geflüchteten Veränderungen bei der Unterbringung von Geflüchteten notwendig. Dass Menschen, die bereits in Wohnungen leben, in Sammelunterkünfte zurückziehen müssen, ist jedoch widersinnig. Die dezentrale Unterbringung in eigenen Wohnungen muss Priorität haben, denn das ist einer der essentiellen Schritte hin zur gleichberechtigten Teilhabe an dieser Gesellschaft. Sammelunterkünfte bedeuten im Grund Isolation, Unselbstständigkeit und eingeschränkte Privatsphäre.
Gerade vor dem Hintergrund der sinkenden Zahlen von nach Leipzig zugewiesenen Geflüchteten müssen wir uns stärker auf unser kommunales Unterbringungskonzept zurückbesinnen. Dies setzt die Priorität klar auf kleinteilige und selbstbestimmte Unterbringung.
Im Fall der BewohnerInnen der Garskestraße fordern wir Alternativen zur Zurückweisung in Sammelunterkünfte, zum Beispiel in Form der Unterstützung bei der Suche eigener Wohnungen, die ihren Bedürfnissen entsprechen. Eine zwangsweise Zurückweisung in Sammelunterkünfte bedeutet für die Betroffenen ein Herausreißen aus dem gewohnten Umfeld und damit einen Abbruch integrativer Schritte. Geflüchtete sind keine Rangiermasse, das sollte sich auch das Sozialamt zu Herzen nehmen.
PM 13. Dezember 2016
Bildquelle: fels.nadir.org
sollen die Gewährleistungswohnungen an die Wohnungs- und Obdachlosenhilfe zurückgehen
Und diese Klientel interessiert Die Linke oder speziell Sie, Frau Nagel, wohl eher nicht?
Sind Asylsuchende keine Menschen, die Rechte haben? Für Menschen, die hier geboren wurden, würden wir ebenso Position beziehen, wenn sie „zwangsumgesiedelt“ werden. Aber das wollen sie sicher gar nicht hören.