Am Samstag, 5. März 2016 nahmen AktivistInnen des Projektes social center 4 all die ehemalige Führerscheinstelle in der Platostraße in Besitz. Mein Statement dazu:
Seit einigen Monaten fordern die Aktiven ein Gebäude, das für Selbsorganisierung und Unterstützung – nicht nur – für Geflüchtete, genutzt werden kan. In zahlreichen Utopie-Workshops wurden über Wochen Ideen für die Ausgestaltung eines solchen Zentrums gesponnen. Auch den Stadträtinnen und Stadträten wurde die Idee bekannt gemacht.
Juliane Nagel erklärt zur Idee des social centers:
„Ich unterstütze das Anliegen des social center for all nachdrücklich. Es geht den Aktiven darum einen Raum zu schaffen, in dem nicht Bürokratie und Behörden den Umgang miteinander bestimmen, sondern wo Solidarität und gesellschaftliche Teilhabe praktisch gelebt werden. Das Zentrum soll auch Unterstützung für Geflüchtete bieten.
Ein social center for all ist gerade in Zeiten rassistischer Stimmungsmache auf den Straßen und permanenter Asylrechtsverschärfungen bitter nötig. Nicht zuletzt soll es darum gehen die politische Mitbestimmung von Geflüchteten zu stärken. Der Vorwurf der Grünen, dass diese damit instrumentalisiert werden, läuft fehl. Nicht nur in die Ideenentwicklung waren Geflüchtete involviert. Im nun geduldeten temporären social center in der Platostraße sind zahlreiche Geflüchtete zugegen.
Zur Aktionsform der Besetzung fügt Juliane Nagel hinzu:
„Die Besetzung eines leer stehenden Hauses empfinde ich als mildes Mittel. Die Führerscheinstelle steht seit mindestens fünf Jahren leer und wird nicht genutzt. Warum sollte Leerstand nicht mit einem sinnvollen Zweck gefüllt werden? Ich hoffe, dass die Verhandlungen zwischen Oberbürgermeister und den AktivistInnen des social centers konstruktiv verlaufen und die begonnene Arbeit fortgesetzt werden kann.“
Website: http://socialcenter-leipzig.de/