Homeplanet-Hostel in Connewitz: Kapitulation vor rassistischen Hauseigentümer*innen?

R_6538e91045Die Stadt Leipzig will das Homeplanet-Hostel in Leipzig-Connewitz nicht weiter zur Unterbringung von Geflüchteten nutzen.

 

Bis Mitte August wohnten im Homeplanet-Hostel 12 Geflüchtete. Die Betreiber*innen hatten einen Vertrag mit der Stadt Leipzig abgeschlossen, der die Unterbringung für maximal drei Monate vorsah. Eine soziale Betreuung wurde durch eine Ehrenamtlerin vom Pandechaion e.V. gewährleistet. Als der Hauseigentümer, Dr. Wolfang Kaiser, von der Vermietung Wind bekam, äußerte er sich rassistisch, vergriff sich mehrfach an den Briefkästen der Menschen und kündigte dem Hostel schlussendlich. (siehe Pressemitteilung von „Für das Politische“)

Die Betreiber*innen des Hostels haben infolge der Kündigung Rat bei einem Rechtsanwalt gesucht. Dieser hat die Kündigung zurückgewiesen und geht von einer ordentlichen Kündigung unter Einhaltung der entsprechenden Fristen zu Ende August 2016 aus.

In der zu Ende gehenden Woche hat die Stadt Leipzig dem Homeplanet-Hostel mitgeteilt, keine weiteren Geflüchteten in den Räumlichkeiten unterzubringen.
Diese Entscheidung verwundert, denn einerseits ist die Stadt auf jeden verfügbaren Platz angewiesen (so lebten Anfang August 235 geflüchtete Menschen in Pensionen und Hostels) , andererseits schließt sie ihren Vertrag nicht mit Dr. Kaiser, sondern mit dem Hostel ab.

Ob es noch Spielräume gibt, an der Entscheidung der Stadt zu rütteln, ist unklar. Sie muss sich allerdings fragen lassen, ob sie vor rassistischen Hauseigentümer*innen kapituliert.

Im Interview zum Thema: Armin vom Homeplanet-Hostel (linksdrehendes radio, 28. August 2015)  hier nachhören

Ein Gedanke zu „Homeplanet-Hostel in Connewitz: Kapitulation vor rassistischen Hauseigentümer*innen?“

  1. Was ist denn eigentlich an einigen Berichten dran, dass die Stadt die Flüchtlinge dezentral nur verzögert unterbringt, und wenn, dann nur in sehr günstigen Wohnungen wie Plattenbauten, da die Stadt keine marktübliche Miete bezahlen will? So kämen z.B. viele Wohungen von Wohnungsgenossenschaften nicht für Flüchtlinge infrage, weil diese eben mehr kosten als die Stadt bereit ist zu zahlen?

    Wenn das wirklich so ist, werden die Flüchtlinge erst in Erstaufnahmeeinrichtungen „konzentriert“ und anschließend in Plattenbauten!

    Durch eine Konzentration mit Ghettoisierung wird die Integration aber scheitern! Weder Flüchtlinge werden richtig Deutsch lernen, noch die Deutsche Kultur, noch die Deutschen werden was aus der Kultur der Flüchtlinge gewinnen. Es werden Parallelgesellschaften aufgebaut, die zu Spannungen führen.

    Die anerkannten Flüchtlinge müssen deshalb dringend heterogen in alle Stadtgebiete dezentrale untergebracht werden!

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